Tschüss, reCAPTCHA?
erschienen in der Kategorie Webdesign, am 04.12.2014

"Aawww, sind die süüüß!"
Ich war schon immer davon überzeugt, dass sich so ziemliche alle komplizierten Probleme mit niedlichen Katzenbildern lösen lassen!
Offenbar hat man das jetzt auch bei Google erkannt und widmet sich einem Problem, dass uns alle schon seit Jahren nervt: Ich spreche von Completely Automated Public Turing tests to tell Computers and Humans Apart, den meisten wohl eher unter der Kurzform CAPTCHA bekannt. (Merkt euch was die Abkürzung bedeutet und outet euch bei der nächstbesten Gelegenheit als Klugscheißer - das kennt garantiert keiner ...)
Am Anfang fanden wir die Dinger ja alle ganz witzig. Man musste Zwei plus Drei ausrechnen oder schlicht etwas abschreiben, und schon war die Mission erfüllt und man konnte die gewünschte Webseite aufrufen oder seinen Kommentar abschicken. Dummerweise wussten das auch bald die allseits beliebten Spam-Bots des Internets und so wurden die CAPTCHAs immer kniffliger.
Inzwischen werden wir mit verwaschenen und verzerrten Hieroglyphen konfrontiert, welche einen erst nach mehrfachem Raten passieren lassen. Das ist mega nervig und daran ändert auch der positive Umstand nichts, dass man durch die Eingabe der kaum lesbaren Zeichenketten dabei hilft, eingescannte Bücher zu digitalisieren und Hausnummern für Google StreetView zu erkennen.
Google hat gemerkt, dass es an der Zeit ist, die Menschheit von dieser stupiden Zeitverschwendung zu erlösen - auch weil sehr gute KIs die CAPTCHAs inzwischen mit Trefferquoten von weit über 99% knacken, während viele Menschen vor dem Pixelsalat nur grübelnd den Kopf schütteln.
Googles ReCAPTCHA-Nachfolger soll "No-Captcha" heißen (ein ziemlich dämlich gewählter Name, denn es ist ein CAPTCHA) und uns alle von der nicht enden wollenden Tipperei erlösen. Die zugrunde liegende Idee ist recht simpel: Anstatt einen Text aus einer Grafik abschreiben zu müssen, soll man nur noch eine Checkbox anklicken, mit der man bestätigt, dass man ein Mensch und kein Bot ist.
So naiv, wie man im ersten Moment meinen könnte, ist Google natürlich nicht. Die Erkennung ob Mensch oder Bot erfolgt nicht auf Basis der Tatsache, dass das Häkchen gesetzt wurde, sondern auf einer Analyse der dazu ausgeführten Mausbewegung.
Google wird also mittels JavaScript die Maus tracken, um zu sagen ob man ein Mensch oder ein Roboter ist. Zusätzlich fließen Faktoren wie die IP-Adresse, gesetzte Cookies und die Aufenthaltsdauer auf der Webseite in die Entscheidung ein. Ist sich der Algorithmus unsicher, muss man noch eine kompliziertere Aufgabe lösen.
Besonderes Glück haben aber Smartphone-Nutzer. Da es hier aufgrund der Toucheingabe keine trackbare Mausbewegung gibt, hat sich Google dafür entschieden, dem Anwender eine Art Memory vorzusetzen, welches zum Beispiel Bilder von Katzen (♥) und Hunden enthält. Um zu zeigen, dass man ein Mensch ist, muss man dann alle Katzenbilder auswählen. Das kann zwar auch nervig sein, aber ist weniger strapaziös, als der Versuch kaputte Buchstaben zu entziffern.
Alles in allem sind das aus meiner Sicht keine schlechten Ansätze und Ideen. Fairerweise sollte hier erwähnt sein, dass die Memory-Variante aber nicht wirklich neu ist - derartige CAPTCHAs findet man inzwischen auf vielen Seiten, die sich der Verwendung von ReCaptcha verweigert haben.
Und was diese Maustracking-Sache angeht, frage ich mich, ob das dann wirklich so schwer zu brechen sein wird. Wenn Google in der Lage ist, typisch menschliche Mausbewegungen zu erkennen, dann sind sie vermutlich auch fähig, welche zu generieren. Und wenn man etwas selbst kann, sollte man immer davon ausgehen, dass es auch jemand anderes kann - alles andere wäre ziemlich naiv.
Aber es kann natürlich dennoch sein, dass man mit dieser Variante eine höhere oder zumindest vergleichbare Sicherheit erreicht, wie mit den bisherigen ReCaptchas. Und vielleicht besteht Googles neuer Trick ja auch gar nicht darin, das ultimative, unbrechbare CAPTCHA auf die Welt loszulassen, sondern in der Idee, mehr Abwechslung in die CAPTCHAs zu bringen. Für die Spammer wird dieses Katz-und-Maus-Spiel ziemlich beschwerlich, wenn sie andauernd etwas Neues knacken müssen.
Wahrscheinlich ist die beste CAPCHA-Lösung ohnehin die, bei der jede Webseite ihre eigenen Rätsel implementiert - denn an so eine Vielfalt kann man einen Spambot nur schwer anpassen. Außerdem macht Abwechselung das Ganze auch ein bisschen weniger nervig für die Nutzer (wenngleich das Lösen der Aufgaben dann mangels Gewöhnungseffekt wohl ein bisschen länger dauern würde).
Man darf gespannt sein, welche Rätsel uns in den nächsten Monaten an jenen Stellen erwarten werden, an denen wir jetzt noch verzerrte Buchstaben abschreiben ...
Ich war schon immer davon überzeugt, dass sich so ziemliche alle komplizierten Probleme mit niedlichen Katzenbildern lösen lassen!
Offenbar hat man das jetzt auch bei Google erkannt und widmet sich einem Problem, dass uns alle schon seit Jahren nervt: Ich spreche von Completely Automated Public Turing tests to tell Computers and Humans Apart, den meisten wohl eher unter der Kurzform CAPTCHA bekannt. (Merkt euch was die Abkürzung bedeutet und outet euch bei der nächstbesten Gelegenheit als Klugscheißer - das kennt garantiert keiner ...)

Inzwischen werden wir mit verwaschenen und verzerrten Hieroglyphen konfrontiert, welche einen erst nach mehrfachem Raten passieren lassen. Das ist mega nervig und daran ändert auch der positive Umstand nichts, dass man durch die Eingabe der kaum lesbaren Zeichenketten dabei hilft, eingescannte Bücher zu digitalisieren und Hausnummern für Google StreetView zu erkennen.
Google hat gemerkt, dass es an der Zeit ist, die Menschheit von dieser stupiden Zeitverschwendung zu erlösen - auch weil sehr gute KIs die CAPTCHAs inzwischen mit Trefferquoten von weit über 99% knacken, während viele Menschen vor dem Pixelsalat nur grübelnd den Kopf schütteln.
Googles ReCAPTCHA-Nachfolger soll "No-Captcha" heißen (ein ziemlich dämlich gewählter Name, denn es ist ein CAPTCHA) und uns alle von der nicht enden wollenden Tipperei erlösen. Die zugrunde liegende Idee ist recht simpel: Anstatt einen Text aus einer Grafik abschreiben zu müssen, soll man nur noch eine Checkbox anklicken, mit der man bestätigt, dass man ein Mensch und kein Bot ist.
So naiv, wie man im ersten Moment meinen könnte, ist Google natürlich nicht. Die Erkennung ob Mensch oder Bot erfolgt nicht auf Basis der Tatsache, dass das Häkchen gesetzt wurde, sondern auf einer Analyse der dazu ausgeführten Mausbewegung.
Google wird also mittels JavaScript die Maus tracken, um zu sagen ob man ein Mensch oder ein Roboter ist. Zusätzlich fließen Faktoren wie die IP-Adresse, gesetzte Cookies und die Aufenthaltsdauer auf der Webseite in die Entscheidung ein. Ist sich der Algorithmus unsicher, muss man noch eine kompliziertere Aufgabe lösen.

Alles in allem sind das aus meiner Sicht keine schlechten Ansätze und Ideen. Fairerweise sollte hier erwähnt sein, dass die Memory-Variante aber nicht wirklich neu ist - derartige CAPTCHAs findet man inzwischen auf vielen Seiten, die sich der Verwendung von ReCaptcha verweigert haben.
Und was diese Maustracking-Sache angeht, frage ich mich, ob das dann wirklich so schwer zu brechen sein wird. Wenn Google in der Lage ist, typisch menschliche Mausbewegungen zu erkennen, dann sind sie vermutlich auch fähig, welche zu generieren. Und wenn man etwas selbst kann, sollte man immer davon ausgehen, dass es auch jemand anderes kann - alles andere wäre ziemlich naiv.
Aber es kann natürlich dennoch sein, dass man mit dieser Variante eine höhere oder zumindest vergleichbare Sicherheit erreicht, wie mit den bisherigen ReCaptchas. Und vielleicht besteht Googles neuer Trick ja auch gar nicht darin, das ultimative, unbrechbare CAPTCHA auf die Welt loszulassen, sondern in der Idee, mehr Abwechslung in die CAPTCHAs zu bringen. Für die Spammer wird dieses Katz-und-Maus-Spiel ziemlich beschwerlich, wenn sie andauernd etwas Neues knacken müssen.
Wahrscheinlich ist die beste CAPCHA-Lösung ohnehin die, bei der jede Webseite ihre eigenen Rätsel implementiert - denn an so eine Vielfalt kann man einen Spambot nur schwer anpassen. Außerdem macht Abwechselung das Ganze auch ein bisschen weniger nervig für die Nutzer (wenngleich das Lösen der Aufgaben dann mangels Gewöhnungseffekt wohl ein bisschen länger dauern würde).
Man darf gespannt sein, welche Rätsel uns in den nächsten Monaten an jenen Stellen erwarten werden, an denen wir jetzt noch verzerrte Buchstaben abschreiben ...
Das Comic stammt von 9gag.com, das Katzen-/Hundebild aus dem verlinkten Blog-Eintrag von Google.
Geschnatter
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