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Bundestagswahl: Warum nicht wählen nicht gut ist

erschienen in der Kategorie Alltag, am 20.09.2013
Schnatterente
Viele Deutsche sind unzufrieden mit der Politik und gehen deswegen nicht wählen. Andere gehen zur Wahl und geben einen ungültigen Stimmzettel ab oder wählen aus Protest eine extremistische Partei. Doch gut ist keine dieser Varianten.

Das folgende Video schickte mir gestern mein Freund Paul mit dem Kommentar "Wählen ist wie Zähneputzen, wenn man es nicht tut, wird es braun."



Der gute Mann hat recht. Macht von dem bisschen Demokratie, was euch dieses Land noch lässt Gebrauch und wählt am Sonntag das kleinste Übel.

Geschnatter

2 Kommentare, selbst mitschnattern << < Seite 1/1 > >>
Heinz, am 20.09.2013 um 19:51 Uhr
Die PARTEI die PARTEI!
xD
Heinz, am 20.09.2013 um 20:08 Uhr
Wobei man das mit der Wahl natürlich auch anders sehen kann:
http://youtu.be/7-YND9ryxzc
Antwort: Was Ken Jebsen (den ich im Übrigen seit seinem fragwürdigen Ende bei Fritz mit sehr kritischen Augen betrachte) da sagt stimmt in einigen Punkten, zumindest was die Verantwortung des Konsumenten angeht. Nur sind das aus meiner Sicht alles überhaupt keine Argumente nicht Wählen zu gehen. Herr Jebsen, der offenbar auch ein recht alternatives Bild davon hat, was man gemeinhin unter Demokratie im politischen Sinne versteht, erklärt da eine Welt, in der man entweder verantwortungsbewusst handeln und konsumieren kann oder wählen gehen. Er erschafft zwei Stereotypen: den verantwortungslosen Wähler, der das Denken komplett abgibt, und den verantwortungsvollen Nichtwähler, der im Alltag immer mitdenkt.

Diese Argumentation erscheint mir wenig schlüssig. Man kann auch wählen gehen und ein verantwortungsvoller Konsument und Bürger sein. Außerdem spricht Ken Jebsen da die Vorstellung an, wie es denn wäre, wenn keiner mehr zur Wahl ginge. Wie im obigen Video schon erklärt wird, gibt es in Deutschland keine Mindestwahlbeteiligung. Ken kritisiert den Lobbyismus - dieser wird aber gestärkt, wenn weniger Leute wählen gehen, denn die Lobbyisten werden natürlich auch weiterhin wählen, egal was der Großteil der Bevölkerung tut.

Außerdem gibt es ja auch extremistische Gruppen, die ihre Wähler ebenfalls weiterhin mobilisieren würden. Da sich Ken Jebsen im Video für Politiker der Linken ausspricht, kann ich mir kaum vorstellen, dass er am Ende zufrieden wäre, wenn die NPD stark im Bundestag vertreten ist - auch dann nicht, wenn er im Alltag immer verantwortungsvoll konsumiert und mitdenkt.

Aus meiner Sicht sollte man wählen gehen UND verantwortungsbewusst leben. Das sind zwei Dinge, die sich nicht ausschließen und warum sollte ich nur an einer Front ansetzen, wenn ich ohne viel Aufwand auch an einer Zweiten etwas bewegen kann.

Ken Jebsen spricht von Gehirnwäsche - aus meiner Sicht betreibt er sie selbst und der Spendenaufruf am Ende spricht für sich.