MP3 Player für Hörbücher
erschienen in der Kategorie Alltag, am 01.02.2016

Ein Freund von mir, der gern Hörbücher hört, wollte sich kürzlich einen MP3-Player zulegen und fragte mich, ob ich da vielleicht einen Kauftipp hätte. Da ich selbst keinen MP3-Player mehr besitze, weil mein Smartphone diese Funktion unlängst übernommen hat, konnte ich auf die Schnelle nicht wirklich weiterhelfen, bot aber an, dass wir gemeinsam nach etwas Passendem suchen könnten.
Das taten wir dann auch, und was soll ich sagen, einen brauchbaren MP3-Player zu finden, der gut für Hörbücher geeignet ist, ist viel schwieriger, als ich zuvor gedacht hätte.
Verwöhnt von meiner Android Hörbuch App, ging ich davon aus, dass das alles kein Problem sein sollte. MP3-Player gibt es ja nun schon seit mehr als 15 Jahren – da kann man doch davon ausgehen, dass selbst ein Player für 25 Euro diese vermeintlich simplen Funktionen mitbringt?
Falsch gedacht!
Die ersten zwei Kandidaten bestellten wir bei Amazon, nämlich den "AGPTek 8GB MP3-Player" und dann noch einen von diesen vielen No-Name-MP3-Playern, die alle baugleich sind, aber unterschiedliche Herstellernamen aufgedruckt haben. Die Kosten für diese Geräte, die beide schnell zurückgeschickt wurden, beliefen sich auf rund 30 bzw. 37 Euro.
Das einzig Positive, das wir diesen Geräten abgewinnen konnten, war die Tatsache, dass sich der Speicher mithilfe einer Micro-SD-Karte erweitern ließ. Ansonsten überzeugte weder die Verarbeitung noch der Klang. Am schlimmsten waren aber in beiden Fällen die Menüführung und der Mangel an einfachsten Grundfunktionen. Die Firmware beider Player war trotz vorhandener Sprachen-Einstellung nicht einmal vollständig ins Deutsche übersetzt, sodass man sich zum Teil mit englischen und chinesischen Dialogen konfrontiert sah. Mit meiner Annahme, dass man für wenig Geld einen guten MP3-Player bekäme, lag ich offensichtlich falsch.
Nachdem uns schnell klar geworden war, dass wir auf diesem Wege nicht zu einem brauchbaren Gerät kommen würden, begaben wir uns, ganz klassisch, in die Innenstadt und testeten verschiedene MP3-Player bei Conrad, Media Markt und Saturn. Um es kurz zu machen: Nach geschlagenen drei Stunden hatten wir genau einen einzigen Player gefunden, der die oben genannten Kriterien erfüllte (und das auch nur mit einigen, glücklicherweise noch vertretbaren, Abstrichen).
Zum letzten Punkt muss man allerdings noch anmerken, dass sich später herausgestellt hat, dass der Player im Grunde genommen nur, also ausschließlich dieses Hörbuchformat unterstützt. Beim Kauf waren wir noch davon ausgegangen, dass der Player in der Lage sei, Hörbücher anhand von ID3-Tags zu erkennen. Später stellte sich heraus, dass er ein Hörbuch einfach nur daran erkennt, dass es die audible-typische Dateiendung *.aax aufweist. Hier könnte Philips noch (mit einem Firmware-Update) nachbessern.
Da auch das audible-Audioformat auf dem MP3-Standard basiert, kann man dem Player herkömmliche MP3s als Hörbücher unterjubeln, indem man ihre Dateiendung *.mp3 einfach durch *.aax ersetzt. Der Player listet die Dateien dann als Hörbücher auf und die Fortsetzen-Funktion arbeitet einwandfrei.
Lästig wird der Vorgang erst dann, wenn man ein Hörbuch im MP3-Format vorliegen hat, welches aus sehr vielen einzelnen Tracks besteht. In diesem Fall muss man die MP3-Dateien zuvor erst zu einer großen Datei zusammenfügen.
Das taten wir dann auch, und was soll ich sagen, einen brauchbaren MP3-Player zu finden, der gut für Hörbücher geeignet ist, ist viel schwieriger, als ich zuvor gedacht hätte.
MP3-Player mit Fortsetzen-Funktion
Die Anforderungen waren aus meiner Sicht gar nicht so hoch. Es sollte ein einfacher MP3-Player mit einer vernünftigen Menüführung, mindestens acht Gigabyte Speicher und einem Farbdisplay sein. Der Anschaffungswiderstand sollte 50 bis 60 Euro nicht übersteigen. Um gut Hörbücher hören zu können, war außerdem wichtig, dass der Player sich merkt, an welcher Stelle eines Tracks man beim letzten Hören gestoppt hat – und das möglichst sogar für mehrere Dateien.Verwöhnt von meiner Android Hörbuch App, ging ich davon aus, dass das alles kein Problem sein sollte. MP3-Player gibt es ja nun schon seit mehr als 15 Jahren – da kann man doch davon ausgehen, dass selbst ein Player für 25 Euro diese vermeintlich simplen Funktionen mitbringt?
Falsch gedacht!
Die ersten zwei Kandidaten bestellten wir bei Amazon, nämlich den "AGPTek 8GB MP3-Player" und dann noch einen von diesen vielen No-Name-MP3-Playern, die alle baugleich sind, aber unterschiedliche Herstellernamen aufgedruckt haben. Die Kosten für diese Geräte, die beide schnell zurückgeschickt wurden, beliefen sich auf rund 30 bzw. 37 Euro.
Das einzig Positive, das wir diesen Geräten abgewinnen konnten, war die Tatsache, dass sich der Speicher mithilfe einer Micro-SD-Karte erweitern ließ. Ansonsten überzeugte weder die Verarbeitung noch der Klang. Am schlimmsten waren aber in beiden Fällen die Menüführung und der Mangel an einfachsten Grundfunktionen. Die Firmware beider Player war trotz vorhandener Sprachen-Einstellung nicht einmal vollständig ins Deutsche übersetzt, sodass man sich zum Teil mit englischen und chinesischen Dialogen konfrontiert sah. Mit meiner Annahme, dass man für wenig Geld einen guten MP3-Player bekäme, lag ich offensichtlich falsch.
Nachdem uns schnell klar geworden war, dass wir auf diesem Wege nicht zu einem brauchbaren Gerät kommen würden, begaben wir uns, ganz klassisch, in die Innenstadt und testeten verschiedene MP3-Player bei Conrad, Media Markt und Saturn. Um es kurz zu machen: Nach geschlagenen drei Stunden hatten wir genau einen einzigen Player gefunden, der die oben genannten Kriterien erfüllte (und das auch nur mit einigen, glücklicherweise noch vertretbaren, Abstrichen).
Philips GoGEAR Vibe 12 MP3-Player mit 8 GB Speicher
Für rund 50 Euro kaufte mein Freund einen GoGEAR Player aus dem Hause Philips. Dieser überzeugte uns im Laden in so weit, dass er eine Hörbuchfunktion eingebaut hat, die es auch bei mehreren Hörbüchern erlaubt, da fortzusetzen, wo man zuletzt aufgehört hat. Zudem ist die Menüführung einfach und intuitiv und alle grundlegenden Funktionen, die man von einem MP3-Player erwartet (Shuffle- und Repeat-Funktion, Equalizer, etc.) sind ebenfalls vorhanden. Der Speicher des Players lässt sich leider nicht erweitern, da kein Micro-/SD-Karten-Einschub vorhanden ist. Dafür unterstützt der Philips GoGEAR aber das Audioformat von audible, was meinem Freund sehr wichtig war.Zum letzten Punkt muss man allerdings noch anmerken, dass sich später herausgestellt hat, dass der Player im Grunde genommen nur, also ausschließlich dieses Hörbuchformat unterstützt. Beim Kauf waren wir noch davon ausgegangen, dass der Player in der Lage sei, Hörbücher anhand von ID3-Tags zu erkennen. Später stellte sich heraus, dass er ein Hörbuch einfach nur daran erkennt, dass es die audible-typische Dateiendung *.aax aufweist. Hier könnte Philips noch (mit einem Firmware-Update) nachbessern.
MP3 in AAX umwandeln
Für meinen Freund reicht es aus, dass der Player audible-Hörbücher abspielen kann. Wen das nicht zufriedenstellt, der kann das Gerät mit einem einfachen Trick überlisten:Da auch das audible-Audioformat auf dem MP3-Standard basiert, kann man dem Player herkömmliche MP3s als Hörbücher unterjubeln, indem man ihre Dateiendung *.mp3 einfach durch *.aax ersetzt. Der Player listet die Dateien dann als Hörbücher auf und die Fortsetzen-Funktion arbeitet einwandfrei.
Lästig wird der Vorgang erst dann, wenn man ein Hörbuch im MP3-Format vorliegen hat, welches aus sehr vielen einzelnen Tracks besteht. In diesem Fall muss man die MP3-Dateien zuvor erst zu einer großen Datei zusammenfügen.
Fazit: Hörbuch-fähige MP3-Player sind rar
Unterm Strich kann man sagen, dass der Philips-Player durchaus in Ordnung ist, für audible-only-Nutzer ist er sogar sehr zu empfehlen. Wer mehr Funktionen und Qualität haben möchte, der muss wohl auch bereit sein, mehr Geld auszugeben. Allerdings kommt man dann auch schnell in eine Preisregion, in der man sich auch einfach ein Einsteigersmartphone kaufen und dieses als MP3-Player nutzen kann. Es gibt viele gute und auch kostenlose Hörbuch-Apps, welche mit sämtlichen Formaten zurechtkommen. Eine passende App ist wesentlich leichter zu finden, als ein guter, preiswerter MP3-Player.Geschnatter
10 Kommentare, selbst mitschnattern
nym, am 02.02.2016 um 07:32 Uhr
Ich verweigere Audible konsequent seit Jahren. DRM ist für mich nicht hinnehmbar und gleichbedeutend mit unbrauchbar.
Ich möchte ausschließlich Dateiformate nutzen die ich auf JEDEM beliebigen Gerät nutzen kann.
Vermutlich ist dies auch der Grund dafür das insbesondere die Audible Hörbücher sehr häufig als "Raubkopie" angeboten werden.
Ich möchte ausschließlich Dateiformate nutzen die ich auf JEDEM beliebigen Gerät nutzen kann.
Vermutlich ist dies auch der Grund dafür das insbesondere die Audible Hörbücher sehr häufig als "Raubkopie" angeboten werden.
der_bud, am 02.02.2016 um 08:49 Uhr
Mit den gleichen Anforderungen ist es bei mir der Sansa Clip+ geworden, der leider nicht mehr produziert wird (der Nachfolger Zip ist schlechter), aber gebraucht eine Empfehlung wert ist. Preise sind allerdings gestiegen seitdem es ihn nicht mehr neu gibt.
Was dort wichtig ist (und vielleicht auch beim Philips geht?), um Hörbücher nicht nur per Ordnernavigation sauber abzuspielen (geht auch gut, Reihenfolge durch Dateinamen bestimmt...) sondern über die Hörbuchfunktion, müssen die Dateien (mp3 und ogg gehen) für "Genre" den Tag AUDIOBOOK haben, sonst geht die Reihenfolge trotz gesetzter Trachnumerierung flöten. Audible wird beim Sansa zusätzlich angeboten und manche Beschreibung liest sich als wärs ausschließlich, aber es gehen definitiv mp3/ogg/selbstkonvertierte.
Seitdem ich weiss dass Pause/Resume auch bei mehreren Titeln und wechsel von Buch zu Musik und zwischendrin ausschalten geht, kann ich mir endlich das aufwändige splitten langer Tracks in handlichere Stücke sparen... - also wenn der Clip+ mal günstig auf ebay ist zuschlagen, hatte meinen neu vor 2 Jahren für €45 gekauft und meiner Frau einen "unbenutzten" letztens für €50 ersteigert.
Was dort wichtig ist (und vielleicht auch beim Philips geht?), um Hörbücher nicht nur per Ordnernavigation sauber abzuspielen (geht auch gut, Reihenfolge durch Dateinamen bestimmt...) sondern über die Hörbuchfunktion, müssen die Dateien (mp3 und ogg gehen) für "Genre" den Tag AUDIOBOOK haben, sonst geht die Reihenfolge trotz gesetzter Trachnumerierung flöten. Audible wird beim Sansa zusätzlich angeboten und manche Beschreibung liest sich als wärs ausschließlich, aber es gehen definitiv mp3/ogg/selbstkonvertierte.
Seitdem ich weiss dass Pause/Resume auch bei mehreren Titeln und wechsel von Buch zu Musik und zwischendrin ausschalten geht, kann ich mir endlich das aufwändige splitten langer Tracks in handlichere Stücke sparen... - also wenn der Clip+ mal günstig auf ebay ist zuschlagen, hatte meinen neu vor 2 Jahren für €45 gekauft und meiner Frau einen "unbenutzten" letztens für €50 ersteigert.
st0rmde, am 08.02.2016 um 01:34 Uhr
einen mp3 player von sansa, eigentlich egal welche hauptsache den billigstens im netz und die Rockbox Firmware draufspielen
http://www.rockbox.org/
geht auch mit anderen als sansa
wegen dieser firmware steigen auch die preise :D
http://www.rockbox.org/
geht auch mit anderen als sansa
wegen dieser firmware steigen auch die preise :D
zappo, am 08.02.2016 um 01:45 Uhr
Ich nutze seit Jahren einen iPod Classic, dessen Akku jetzt wohl den Geist aufzugeben scheint.
Daher habe ich letzte Woche das Smartphone als Ersatz genutzt und finde es für mich eher unpraktisch, weil
a) der Speicher zu klein und
b) die Bedienung zu fummelig ist.
Ich bin kein Apple-Fan und die Tatsache, dass sie den wirklich hervorragenden, wenn auch schamlos überteuerten iPod eingestellt haben macht mir diese Firma auch nicht sympathischer, aber dieses Gerät war für Hörbücher (fast) perfekt.
Man konnte es während der Autofahrt wirklich blind bedienen, da die "Tasten" erfühlt werden konnten. Schnell pausieren und fortsetzen war also kein Problem. Beim Smartphone hat man winzige Buttons auf dem Touch-Display, die man eben nicht erfühlt und man ist gezwungen ganz genau zu schauen und zu zielen. Ansonsten landet man in irgendeiner Ordnerstruktur und/oder im Graben. Das geht also gar nicht.
Das wollte ich nur noch dazu beitragen und wäre sehr dankbar für eine brauchbare Alternative. Preislich - wenn es sein muss - gerne auch im iPod-Bereich.
Daher habe ich letzte Woche das Smartphone als Ersatz genutzt und finde es für mich eher unpraktisch, weil
a) der Speicher zu klein und
b) die Bedienung zu fummelig ist.
Ich bin kein Apple-Fan und die Tatsache, dass sie den wirklich hervorragenden, wenn auch schamlos überteuerten iPod eingestellt haben macht mir diese Firma auch nicht sympathischer, aber dieses Gerät war für Hörbücher (fast) perfekt.
Man konnte es während der Autofahrt wirklich blind bedienen, da die "Tasten" erfühlt werden konnten. Schnell pausieren und fortsetzen war also kein Problem. Beim Smartphone hat man winzige Buttons auf dem Touch-Display, die man eben nicht erfühlt und man ist gezwungen ganz genau zu schauen und zu zielen. Ansonsten landet man in irgendeiner Ordnerstruktur und/oder im Graben. Das geht also gar nicht.
Das wollte ich nur noch dazu beitragen und wäre sehr dankbar für eine brauchbare Alternative. Preislich - wenn es sein muss - gerne auch im iPod-Bereich.
Auerhahn, am 19.04.2016 um 15:15 Uhr
Netter Bericht. Schade, dass der Hersteller gar nichts davon weiß, dass das Gerät audible-Dateien abspielen kann. Macht aber nichts. Richtig ist immerhin, dass es anscheinend nicht möglich ist, einen MP3-Player für diesen Einsatzzweck zu bekommen. (Und natürlich ist auch richtig, dass der AGPTek-Player der reine Schrott ist.)
Vorleser, am 15.08.2016 um 15:29 Uhr
Ich habe bislang auch Sansa Clip+gehabt, aber die neuen Modelle scheinen gar nichts mehr zu taugen, was schade ist. Wegen der langen Akkulaufzeit hatte ich mir dann kürzlich den AGPTek gekauft, der hat aber nach nur fünf Monaten seinen Dienst komplett quittiert und geht jetzt zurück. Jetzt werde ich es mit dem alten Sansa Clip+ als B-Ware & 2.Wahl probieren. Wenn da ne Ecke fehlt, oder das Ding einen Kratzer hat stört mich das nicht, Hauptsache es funktioniert. Ich finde den Trend, keine vernünftigen mp3 player anzubieten, sehr schade, da ich nicht mit einem Smartphone durch die Gegend laufen will, das ist mir zu groß und zu schwer, und außerdem ist der Akku dann noch schneller leer, der hält ja eh schon nut einen Tag.
Stephan Plonka, am 23.12.2016 um 21:17 Uhr
Ich habe über die Jahre rund 69 Hörbücher von Audible gekauft. Mein MP3 Player ist jetzt kaputt. Und ich sitze auch 69 Hörbüchern Datenmüll.
Ich kann die o.a. Erfahrungen bei der Suche eines geeigneten MP3 Players nur teilen. Bis auf Antiquariate war meine Suche vollständig erfolglos.
Ich kann aus bestimmten Gründen keine Touchscreens bedienen und bin auf die Haptik von Knöpfen angewiesen.
AUDIBEL war die größte Fehlentscheidung in Sachen Hörbücher.
Ich kann die o.a. Erfahrungen bei der Suche eines geeigneten MP3 Players nur teilen. Bis auf Antiquariate war meine Suche vollständig erfolglos.
Ich kann aus bestimmten Gründen keine Touchscreens bedienen und bin auf die Haptik von Knöpfen angewiesen.
AUDIBEL war die größte Fehlentscheidung in Sachen Hörbücher.
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