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DMOZ wird abgeschaltet

erschienen in der Kategorie Alltag, am 14.03.2017
Schnatterente
Schicht im Schacht! Das Open Directory Project, vielen wohl eher unter Abkürzung DMOZ ("Directory Mozilla") bekannt, schließt heute seine Pforten.

Das seit 1998 betriebene Projekt hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Webseiten nach Kategorien zu katalogisieren. Laut eigenen Angaben war es das größte von Menschen gepflegte Webseitenverzeichnis im Internet.

Bis vor einigen Jahren war das DMOZ die zentrale Anlaufstelle, um Webseiten zu einem bestimmten Thema zu finden und dabei auch abschätzen zu können, dass die gelisteten Seiten seriös sind. Dies änderte sich durch die massive Zunahme an Webseiten im letzten Jahrzehnt, welche es den DMOZ-Moderatoren nahezu unmöglich machte, das Verzeichnis aktuell zu halten. So wurde das DMOZ in den letzten Jahren immer inaktueller und unvollständiger.

Nun zieht AOL die Reißleine und nimmt das Verzeichnis vom Netz. Mit dem DMOZ verschwindet auch ein Stück der Entstehungsgeschichte des Internets, wie wir es heute kennen, aus dem selbigen. Es bleibt eine Lücke zurück, die sich wohl nicht mehr schließen lässt, denn ein vergleichbares Verzeichnis seriöser Webseiten gibt es nicht.

Machs gut DMOZ, war schön mit dir!

Geschnatter

6 Kommentare, selbst mitschnattern << < Seite 1/1 > >>
MaM, am 14.03.2017 um 12:19 Uhr
Jups, das Directory war auch immer ein guter Startpunkt für webcrawler etc.
Aber zugegeben, heutzutage zieht man sich die Links wohl eher aus Wikipedia / Wikidata ;)
shogun, am 14.03.2017 um 12:53 Uhr
Da die Daten unter CC-BY-3.0 stehen, wird es ganz schnell Zeit für ein "wget -rmk --no-parent http://rdf.dmoz.org/rdf/". AOL traue ich nicht zu, dass die den Schatz irgendwo online stehen lassen.
Karsten, am 14.03.2017 um 14:03 Uhr
Damit verschwindet dann wohl auch ein Backlink zu Schnatterente.net ... ;)
Karsten, am 16.03.2017 um 12:37 Uhr
Hat ja gut geklappt die Abschaltung. :D

War das am Ende nur eine krude Marketingkampagne von AOL? Oder hatten die noch keine Zeit den Shutdown-Knopf zu drücken?
Karsten, am 18.03.2017 um 12:19 Uhr
Jetzt ist's wirklich offline.
Bernd, am 23.04.2017 um 10:04 Uhr
Schade um die jahrelange ehrenamtliche Arbeit der ganzen freiwilligen Editoren.