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Spam: schon wieder ein toter Geschäftsmann in Afrika

erschienen in der Kategorie Alltag, am 20.08.2012
Schnatterente
So, ich bin aus dem Urlaub zurück, und wie es immer so ist, wenn man sich eine Weile nicht um seine Postfächer gekümmert hat, fällt da auch eine ganze Menge Müll an. Bei einer Spam-Mail hatte ich gerade ein Déjà vu.

Vor einigen Wochen veröffentlichte ich hier die lustige Email von Linus Synda, der mich am Millionenerbe des Minenbauers Klaus Jansen beteiligen wollte. Neben dem eher grottigen Einsatz der deutschen Sprache, bedauerte ich auch die Tatsache, dass Jansen sein Geld mit dem Bau von Minen verdiente.

Heute muss ich erkennen, dass meine Kritik wohl ankam. In Afrika ist nämlich mal wieder jemand gestorben, diesmal der Herr Gruber - der hat sein Geld als seriöser Geschäftsmann gemacht. Grubers Anwalt spricht besser Deutsch als Jansens Freund Synda, nur Umlaute hat er nicht auf seiner Tastatur. Ach und von Zeilenumbrüchen und Absätzen hält er auch nichts.

Absender: Samuel Abate

Guten Tag, Ich kontaktiere Sie, weil ich auf der Suche nach einem Partner bei der Realisierung eines Projekts bin. Zunaechst moechte ich mich vorstellen; ich bin Barr.Samuel Abate , ich lebe in Accra, Ghana und praktiziere als Rechtsanwalt und ich habe ein ungewoehnliches aber lukratives Angebot für Sie. Sie werden mich nicht kennen und ich kenne Sie auch nicht persoenlich und trotzdem bleibt mir keine Wahl eine unbekannte Person anzuschreiben. Ich bin der Nachlassverwalter eines Klienten, der vor einiger Zeit im Ausland ploetzlich verstarb und ein grosses Vermoegen hinterliess, ohne ein Testament oder einen Erben zu hinterlassen. Es konnte auch nach intensiver Suche auch kein Erbe gefunden werden und nun steht das Vermoegen Gefahr an den Staat zu gehen. Mein Klient war deutsch und deshalb suche ich eine Person aus dem deutschsprachigen Raum, die ich als Erben einsetzen kann. Mein Angebot waere folgendes: Ich erklaere Sie als den Erben des Herrn Gruber und erhebe Anspruch auf das Vermoegen und fuer Ihre Zusammenarbeit gebe ich Ihnen 50% des Vermoegens. Da ich der Anwalt des Verstorbenen bin, ist es kein Problem die noetigen Dokumente innerhalb kurzer Zeit zu besorgen und der Investment Firma, bei der sich das Erbe derzeit befindet, vorzulegen. Kann ich keinen Erben benennen, geht das Erbe wie gesagt an den Staat und ist somit verloren, deshalb muss ich zu diesen Mitteln greifen. Mein verstorbener Klient Karl Gruber hat die Dokumente ueber sein Vermoegen bei mir hinterlegt, bevor er ploetzlich und unerwarted im Ausland verschied. Er war ein serioeser Geschaeftsmann und hat sein Vermoegen mit Geschaeften in Suedamerika und Westafrika im Handel mit Mineralien und in der Baubranche gemacht. Sein Vermoegen belaeuft sich auf eine grosse Summe. Ich werde Ihnen genauere Informationen, die genaue Summe betreffend, geben, sobald Sie mir Ihr Interesse bestaetigen. Lassen Sie mich bitte wissen, ob Sie sich vorstellen koennen eine Transaktion dieser Art durchzufuehren. Ich moechte Sie ausserdem bitten, in dieser Sache diskret vorzugehen, wenn Sie interessiert sind, werde ich Ihnen in Kuerze meine Kontaktdaten/ Telefonummer mitteilen. Sie koennen mir auch gerne Ihre Telefonummer schicken, dann werde ich Sie zurueckrufen. Bitte, antworten Sie mir auch, wenn Sie kein Interesse haben, damit ich meine Suche zuegig fortsetzen kann. Wenn Sie jedoch Interesse haben sollten, freue ich mich, jemanden gefunden zu haben, der mir bei der Ausloesung des Erbes hilft. Mit freundlichen Gruessen, Barr. Abate.


Es ist wirklich schlimm, wie viele erfolgreiche deutsche Geschäftsmänner in Afrika sterben. Vielleicht sollte mal jemand Herrn Westerwelle oder das Auswärtige Amt informieren, die könnten sicher eine Reisewarnung aussprechen.

Für Klaus Gruber käme die aber in jedem Falle zu spät. R.I.P.

Geschnatter

1 Kommentar, selbst mitschnattern << < Seite 1/1 > >>
Jan, am 21.08.2012 um 17:31 Uhr
Die gleiche Mail hab ich auch bekommen, hab aus Spaß mal drauf geantwortet, seitdem kam aber nichts mehr.