Überall (kostenloses) WLAN?
erschienen in der Kategorie Alltag, am 18.11.2014

In Hamburg will man jetzt ein flächendeckendes WLAN einrichten, sodass man dort in der ganzen Innenstadt rund um die Uhr surfen kann.
Ich denke viele Leute finden, dass das eine echt tolle Sache ist und überhaupt gibt es ja unzählige Initiativen und Verbände, die überall in Deutschland (ach, eigentlich auf der ganzen Welt) dafür sorgen wollen, dass man (fast) überall ein freies Funknetzwerk vorfindet.
Ich selbst muss sagen, dass ich diese Idee gar nicht so toll finde. Vor ein paar Jahren hätte ich das vielleicht noch anders gesehen, aber inzwischen hat doch so gut wie jeder eine Internet-Flatrate für sein Smartphone oder Tablet und in den meisten größeren Städten stehen auch genügend Handymasten rum, sodass man fast überall ins Netz kommt. Selbst in U-Bahnhöfen und -Tunneln hat man vielerorts inzwischen Mobilfunkempfang.
Meiner Ansicht nach ist das mit dem flächendeckenden WLAN aus diesen Gründen gar nicht mehr notwendig. Sinn macht die Einrichtung einer solchen Infrastruktur nur dort, wo kein Handynetz hinkommt und wo dessen Ausbau nicht möglich oder zu teuer wäre. Eine ganze Großstadt mit WLAN abzudecken empfinde ich als eine ziemlich perfide Idee. Warum muss es denn an einem Ort unbedingt mehrere Technologien geben, die den gleichen Funktionsumfang gewährleisten? Reicht denn eine nicht aus?
Zum einen kostet dieses Vorhaben und später auch die Wartung und Administration einen Haufen Geld, zum anderen verbrauchen die ganzen Access Points natürlich auch nicht gerade wenig Strom.
Das wichtigste Argument ist meiner Ansicht nach aber der Aspekt Gesundheit. Studien haben unlängst gezeigt, dass man seinen WLAN-Router nachts abschalten sollte, da die Felder das Schlafverhalten von Menschen spürbar (bzw. messbar) beeinflussen. Großstädte sind ohnehin schon voll mit Abgasen, Strahlung und Elektrosmog - ist es da wirklich eine gute Idee, die Straßen noch mit zusätzlichen Sendern zuzupflastern?
Versteht mich nicht falsch, ich bin was das angeht, nicht allzu paranoid (nicht mehr als man es als Informatiker ohnehin bei vielen Dingen ist). Ich glaube nicht, dass ein einzelner WLAN-Router bei einem gesunden Menschen allzu viel Schaden anrichten kann. Aber man muss das Biotop Großstadt bei solchen Überlegungen doch in seiner Gesamtheit betrachten. Alles ist schon voll mit Sendern, Maschinen und Geräten, die verschiedenste Arten von Emissionen abgeben - und es werden immer mehr.
Wenn ich in meiner Wohnung den WLAN-Adapter meines Laptops aktiviere, empfange ich circa 30 verschiedene Netze (und das, obwohl ich immer den Eindruck habe, dass um mich herum nur Rentner wohnen). Außer mir schaltet so gut wie niemand nachts sein WLAN ab.
Und mit den mobilen Endgeräten ist es ja das gleiche. Die meisten Leute deaktivieren die Internetverbindung ihres Smartphones nie, auf dass es munter den ganzen Tag sendet und empfängt. Wenn sich die Dinger dann auch noch alle zwanzig Meter in einen neuen WLAN-AP einbuchen, entstehen noch mehr unnötige Funkverbindungen, die auch dafür sorgen, dass die Akkus schneller leer sind. Die Einzigen, die davon profitieren, sind die Stromkonzerne.
Diese immer stärker werdende Dauerbelastung durch Elektrosmog kann für den Menschen doch nicht gut sein (und vielleicht auch nicht für so manches in der Stadt anzutreffende Tier).
Auch den inzwischen scheinbar normal gewordenen sozialen Druck permanent erreichbar sein zu müssen, halte ich nicht für gesund. Heutzutage wird man schief angeguckt, wenn man eine SMS (für die Jüngeren unter euch: das hat man vor "What's App" benutzt) oder E-Mail (siehe letzte Klammer) nicht innerhalb weniger Minuten beantwortet. Ein permanent verfügbares WLAN verstärkt diesen Effekt umso mehr. So erzeugt man mit einer Netzwerkinfrastruktur zusätzlichen Stress im Alltag - als hätten wir davon nicht alle schon genug.
Sicher bin auch ich ab und an in einer Situation, in der ich mich darüber ärgere, dass ich gerade keine Internetverbindung zur Verfügung habe - das bringt der urbane Alltag im 21. Jahrhundert halt einfach mit sich. Aber wenn ich Kosten, Nutzen und all die Unklarheiten aufwiege, die so ein flächendeckendes Funknetzwerk mit sich bringt (und über Datenschutz- und Sicherheitsaspekte habe ich ja nicht mal was gesagt), dann komme ich klar zu dem Schluss, dass man die dafür nötigen Gelder und Ressourcen sinnvoller investieren könnte.
Ich denke viele Leute finden, dass das eine echt tolle Sache ist und überhaupt gibt es ja unzählige Initiativen und Verbände, die überall in Deutschland (ach, eigentlich auf der ganzen Welt) dafür sorgen wollen, dass man (fast) überall ein freies Funknetzwerk vorfindet.
Ich selbst muss sagen, dass ich diese Idee gar nicht so toll finde. Vor ein paar Jahren hätte ich das vielleicht noch anders gesehen, aber inzwischen hat doch so gut wie jeder eine Internet-Flatrate für sein Smartphone oder Tablet und in den meisten größeren Städten stehen auch genügend Handymasten rum, sodass man fast überall ins Netz kommt. Selbst in U-Bahnhöfen und -Tunneln hat man vielerorts inzwischen Mobilfunkempfang.
Meiner Ansicht nach ist das mit dem flächendeckenden WLAN aus diesen Gründen gar nicht mehr notwendig. Sinn macht die Einrichtung einer solchen Infrastruktur nur dort, wo kein Handynetz hinkommt und wo dessen Ausbau nicht möglich oder zu teuer wäre. Eine ganze Großstadt mit WLAN abzudecken empfinde ich als eine ziemlich perfide Idee. Warum muss es denn an einem Ort unbedingt mehrere Technologien geben, die den gleichen Funktionsumfang gewährleisten? Reicht denn eine nicht aus?
Zum einen kostet dieses Vorhaben und später auch die Wartung und Administration einen Haufen Geld, zum anderen verbrauchen die ganzen Access Points natürlich auch nicht gerade wenig Strom.
Das wichtigste Argument ist meiner Ansicht nach aber der Aspekt Gesundheit. Studien haben unlängst gezeigt, dass man seinen WLAN-Router nachts abschalten sollte, da die Felder das Schlafverhalten von Menschen spürbar (bzw. messbar) beeinflussen. Großstädte sind ohnehin schon voll mit Abgasen, Strahlung und Elektrosmog - ist es da wirklich eine gute Idee, die Straßen noch mit zusätzlichen Sendern zuzupflastern?
Versteht mich nicht falsch, ich bin was das angeht, nicht allzu paranoid (nicht mehr als man es als Informatiker ohnehin bei vielen Dingen ist). Ich glaube nicht, dass ein einzelner WLAN-Router bei einem gesunden Menschen allzu viel Schaden anrichten kann. Aber man muss das Biotop Großstadt bei solchen Überlegungen doch in seiner Gesamtheit betrachten. Alles ist schon voll mit Sendern, Maschinen und Geräten, die verschiedenste Arten von Emissionen abgeben - und es werden immer mehr.
Wenn ich in meiner Wohnung den WLAN-Adapter meines Laptops aktiviere, empfange ich circa 30 verschiedene Netze (und das, obwohl ich immer den Eindruck habe, dass um mich herum nur Rentner wohnen). Außer mir schaltet so gut wie niemand nachts sein WLAN ab.
Und mit den mobilen Endgeräten ist es ja das gleiche. Die meisten Leute deaktivieren die Internetverbindung ihres Smartphones nie, auf dass es munter den ganzen Tag sendet und empfängt. Wenn sich die Dinger dann auch noch alle zwanzig Meter in einen neuen WLAN-AP einbuchen, entstehen noch mehr unnötige Funkverbindungen, die auch dafür sorgen, dass die Akkus schneller leer sind. Die Einzigen, die davon profitieren, sind die Stromkonzerne.
Diese immer stärker werdende Dauerbelastung durch Elektrosmog kann für den Menschen doch nicht gut sein (und vielleicht auch nicht für so manches in der Stadt anzutreffende Tier).
Auch den inzwischen scheinbar normal gewordenen sozialen Druck permanent erreichbar sein zu müssen, halte ich nicht für gesund. Heutzutage wird man schief angeguckt, wenn man eine SMS (für die Jüngeren unter euch: das hat man vor "What's App" benutzt) oder E-Mail (siehe letzte Klammer) nicht innerhalb weniger Minuten beantwortet. Ein permanent verfügbares WLAN verstärkt diesen Effekt umso mehr. So erzeugt man mit einer Netzwerkinfrastruktur zusätzlichen Stress im Alltag - als hätten wir davon nicht alle schon genug.
Sicher bin auch ich ab und an in einer Situation, in der ich mich darüber ärgere, dass ich gerade keine Internetverbindung zur Verfügung habe - das bringt der urbane Alltag im 21. Jahrhundert halt einfach mit sich. Aber wenn ich Kosten, Nutzen und all die Unklarheiten aufwiege, die so ein flächendeckendes Funknetzwerk mit sich bringt (und über Datenschutz- und Sicherheitsaspekte habe ich ja nicht mal was gesagt), dann komme ich klar zu dem Schluss, dass man die dafür nötigen Gelder und Ressourcen sinnvoller investieren könnte.
Geschnatter
16 Kommentare, selbst mitschnattern
Heinz, am 19.11.2014 um 15:50 Uhr
"bezahlen will das aber niemand."
Das bezahlen wir schon, die Telekom und Co. wollen nur noch mehr Gewinn.
Und deren Gier kann man auch mit noch mehr Geld nicht befriedigen.
Das bezahlen wir schon, die Telekom und Co. wollen nur noch mehr Gewinn.
Und deren Gier kann man auch mit noch mehr Geld nicht befriedigen.
Heinz, am 19.11.2014 um 16:15 Uhr
"Kein Netz ist zu 100% vor Angriffen geschützt."
Ja, aber im Handynetz liefert man die Daten auf dem Silbertablet - da muss man nicht erst etwas angreifen.
"Es gibt Leute, die haben körperliche Schmerzen, wenn ein WLAN aktiv ist."
Was glaubst du, auf welchem Frequenzband das Handyinternet läuft?
Die Frequenzen liegen so eng beieinander, dass mehrere Frequenzen in den einen Ländern zum Handyinternet, in den anderen zum WLAN gehören(das kann es also auch nicht sein).
Die Strahlungsdosis die du von deinem Handy abbekommst ist um einige Zehnerpotenzen höher als die, die du von alles Accesspoints zusammen erleiden musst (auch wenn das Netz jetzt schon ausgebaut wäre).
Also auch wenn da Jemand ein erhebliches Problem mit hat wird er das sicher nicht von WLAN haben sondern entweder von seinem eigenen Handy/Smartphone oder von einem Handymast in der Nähe - schließlich geht es hier um Großstädte und nicht von ländliche Regionen.
Ja, aber im Handynetz liefert man die Daten auf dem Silbertablet - da muss man nicht erst etwas angreifen.
"Es gibt Leute, die haben körperliche Schmerzen, wenn ein WLAN aktiv ist."
Was glaubst du, auf welchem Frequenzband das Handyinternet läuft?
Die Frequenzen liegen so eng beieinander, dass mehrere Frequenzen in den einen Ländern zum Handyinternet, in den anderen zum WLAN gehören(das kann es also auch nicht sein).
Die Strahlungsdosis die du von deinem Handy abbekommst ist um einige Zehnerpotenzen höher als die, die du von alles Accesspoints zusammen erleiden musst (auch wenn das Netz jetzt schon ausgebaut wäre).
Also auch wenn da Jemand ein erhebliches Problem mit hat wird er das sicher nicht von WLAN haben sondern entweder von seinem eigenen Handy/Smartphone oder von einem Handymast in der Nähe - schließlich geht es hier um Großstädte und nicht von ländliche Regionen.
Thomas @Heinz, am 19.11.2014 um 16:45 Uhr
Das könnte man zwar meinen, aber im konkreten Fall gibt es die verstärkten Probleme vor allem mit WLAN.
Ich bin kein Mediziner und auch keine E-Techniker, Informatiker oder Physiker, aber ich denke da spielen noch mehr Sachen eine Rolle als die Frequenz, z.B. Modulationsverfahren, Entfernung zum Sender, Feldstärke, wie oft Daten in welche Richtung gesendet werden, etc.
Ich wollte aber auch deine Meinung nicht untergraben oder so - ich selbst bin nur, seit ich den Fall kenne, der Auffassung, dass man nicht mehr Sender aufstellen sollte, als nötig.
Ich bin kein Mediziner und auch keine E-Techniker, Informatiker oder Physiker, aber ich denke da spielen noch mehr Sachen eine Rolle als die Frequenz, z.B. Modulationsverfahren, Entfernung zum Sender, Feldstärke, wie oft Daten in welche Richtung gesendet werden, etc.
Ich wollte aber auch deine Meinung nicht untergraben oder so - ich selbst bin nur, seit ich den Fall kenne, der Auffassung, dass man nicht mehr Sender aufstellen sollte, als nötig.
Anonym, am 19.11.2014 um 19:30 Uhr
Und man sollte dann aber auch alle Radio- und Fernsehsender abschalten, die haben ein Mehrfaches an Sendeleistung.
Marc, am 21.11.2014 um 10:06 Uhr
Hi,
ich finde es gut, dass du diesen Artikel geschrieben hast.
Ich finde auch gut, dass du die Summe allen Elektrosmok ansprichst. Denn eines deiner Kommentare geht eben darauf ein.
"Handymasten strahlen mehr, also eher darum kümmern"....
Das ist quatsch. Die Summe der Belastung macht es. Daher ist es gut die Geräte, die nah am Körper sind (Strahlenbelastung fällt sehr stark mit der Entfernung ab) im Griff zu haben und zu überlegen, ob die wirklich senden müssen usw.
Dazu hast du noch die Diskussion mit der ständigen Erreichbarkeit angerissen.
Meine persönliche Meinung: Beides zusammen ist ein übler Cocktail.
Egal, ob jung/alt gesund/krank, es kann für einen Menschen nicht gut sein. Nur weil ein Gesunder es eine weile wegsteckt, bzw. die Symptome
nicht gleich zu sehen oder gesellschaftlich anerkannt sind, ist es noch lange nicht gut.
Danke dir.
ich finde es gut, dass du diesen Artikel geschrieben hast.
Ich finde auch gut, dass du die Summe allen Elektrosmok ansprichst. Denn eines deiner Kommentare geht eben darauf ein.
"Handymasten strahlen mehr, also eher darum kümmern"....
Das ist quatsch. Die Summe der Belastung macht es. Daher ist es gut die Geräte, die nah am Körper sind (Strahlenbelastung fällt sehr stark mit der Entfernung ab) im Griff zu haben und zu überlegen, ob die wirklich senden müssen usw.
Dazu hast du noch die Diskussion mit der ständigen Erreichbarkeit angerissen.
Meine persönliche Meinung: Beides zusammen ist ein übler Cocktail.
Egal, ob jung/alt gesund/krank, es kann für einen Menschen nicht gut sein. Nur weil ein Gesunder es eine weile wegsteckt, bzw. die Symptome
nicht gleich zu sehen oder gesellschaftlich anerkannt sind, ist es noch lange nicht gut.
Danke dir.
dakira, am 26.11.2014 um 20:24 Uhr
Moin. Ich höre zum ersten mal, dass es wissenschaftliche Belege für Schlafstörungen durch WLANs oder andere Beeinflussungen des Menschen durch elektromagnetische Strahlung im Funkbereich gibt. Kannst du mir da evtl. helfen? Ich würde schon gern die Studien lesen, die das bezeugen. Aus Sichtweise eines Physikers wären das revolutionäre nobelpreiswürdige Erkenntnisse. nach dem aktuell gültigen Physikmodell wäre eine solche Beeinflussung durch elektromagnetische Strahlung im Mhz- bis Ghz-Bereich undenkbar.
Sämtliche Doppelblindstudien mit "WLAN-fühligen" Menschen haben ergeben, dass sie WLANs nicht fühlen können. Das Kopfschmerzverhalten hing eher davon ab, ob die LED des Routers leuchtete (unabhängig davon ob der Router in wirklichkeit an war).
Sämtliche Doppelblindstudien mit "WLAN-fühligen" Menschen haben ergeben, dass sie WLANs nicht fühlen können. Das Kopfschmerzverhalten hing eher davon ab, ob die LED des Routers leuchtete (unabhängig davon ob der Router in wirklichkeit an war).
dakira, am 27.11.2014 um 15:48 Uhr
Hi. In der von dir verlinkten Studie steht nichts von einem Zusammenhang zwischen elektromagnetischer Strahlung und Melatoninhaushalt. Es wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen Mobiltelefonnutzung und Melatonin-Haushalt besteht. Zu der Studie fällt folgendes auf:
- Untersucht wurden zwei nicht repräsentative Gruppen (149 u. 77 Personen). Zu den Auswahlkritieren der Probanden gibt es keine Auskunft
- In der ersten (grösseren) Testgruppe wurde keine Veränderung festgestellt
- es wurde nicht untersucht welcher Aspekt der Telefonnutzung u.U. eine Auswirkung hat.
Will sagen: Die Studie hat keine Aussagekraft und wurde u.a. vermutlich auch deshalb nirgendwo veröffentlicht. Ich will jetzt nicht peer-review verteidigen, aber das ist das beste System, was wir momentan im Wissenschaftsbetrieb haben, um auf Bullshit zu testen.
Es gibt übrigens
anerkannte Untersuchungen, welche einen Zusammenhang zwischen dem Anstarren von LCDs (bspw. von Mobiltelefonen) und dem Melatoninspiegel herstellen. Und DAS leuchtet auch ein denn schon vorher war bekannt, dass ins Auge fallendes Licht den Melatoninspiegel verändert (es wird hell, die müdigkeit schwindet).
Ich mach bei solchen Studien immer gern den "Füße-Check", der geht so: Man kann nachweisen, dass Kinder mit grossen Füßen besser rechnen können als andere Kinder.
So allein klingt die Aussage erst mal nach was. Nun hab ich aber ganz viel Informationen weggelassen. Wie alt sind die Kinder? Zwölfjährige können natürlich besser rechnen als Säuglinge (mit kleinen Füßen). Man sollte sich also immer die Frage stellen: Welche Information wurde weggelassen, um einen Punkt zu machen. Im fall deiner Studie ist es die Frage, ob es überhaupt um el. mag. Strahlung ging.
- Untersucht wurden zwei nicht repräsentative Gruppen (149 u. 77 Personen). Zu den Auswahlkritieren der Probanden gibt es keine Auskunft
- In der ersten (grösseren) Testgruppe wurde keine Veränderung festgestellt
- es wurde nicht untersucht welcher Aspekt der Telefonnutzung u.U. eine Auswirkung hat.
Will sagen: Die Studie hat keine Aussagekraft und wurde u.a. vermutlich auch deshalb nirgendwo veröffentlicht. Ich will jetzt nicht peer-review verteidigen, aber das ist das beste System, was wir momentan im Wissenschaftsbetrieb haben, um auf Bullshit zu testen.
Es gibt übrigens
anerkannte Untersuchungen, welche einen Zusammenhang zwischen dem Anstarren von LCDs (bspw. von Mobiltelefonen) und dem Melatoninspiegel herstellen. Und DAS leuchtet auch ein denn schon vorher war bekannt, dass ins Auge fallendes Licht den Melatoninspiegel verändert (es wird hell, die müdigkeit schwindet).
Ich mach bei solchen Studien immer gern den "Füße-Check", der geht so: Man kann nachweisen, dass Kinder mit grossen Füßen besser rechnen können als andere Kinder.
So allein klingt die Aussage erst mal nach was. Nun hab ich aber ganz viel Informationen weggelassen. Wie alt sind die Kinder? Zwölfjährige können natürlich besser rechnen als Säuglinge (mit kleinen Füßen). Man sollte sich also immer die Frage stellen: Welche Information wurde weggelassen, um einen Punkt zu machen. Im fall deiner Studie ist es die Frage, ob es überhaupt um el. mag. Strahlung ging.
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