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Externe Festplatte kaputt - oder doch nicht?

erschienen in der Kategorie Technik, am 23.05.2014
Schnatterente
Wenn Festplatten plötzlich komische Geräusche (Klicken, Kratzen) von sich geben oder nach dem Anschalten eine lange Zeit brauchen, bis sie betriebsbereit sind, bekommt man es schnell mit der Angst zu tun - jedenfalls dann, wenn kein Backup der gespeicherten Daten vorhanden ist.

Kündigt sich ein Festplattenschaden auf diese Weise an, sollte man sich sputen, schnell eine Ersatz-Festplatte zu besorgen und die Daten zu sichern, solange es noch geht.

Doch manchmal ist man da vielleicht auch ein bisschen vorschnell. Im Falle externer Festplatten können solche Probleme beispielsweise auch auftreten, wenn nicht die Festplatte selbst, sondern "nur" der Controller kaputt ist (auch bei intern verbauten Festplatten kann dies der Fall sein, kommt aber seltener vor).

Dies war kürzlich bei meinem "MyBook" von Western Digital der Fall. Nachdem ich das Festplattengehäuse mühevoll aufgehebelt hatte, offenbarte sich mir dieses Bild der Platine:
Dieser Kondensator hat es hinter sich.

Den Elko hat es offensichtlich entschärft (wie man an der gewölbten Oberfläche und dem ausgetretenen Dieelektikum sehen kann). Dies war die Ursache dafür, dass die Festplatte komische Geräusche von sich gab und manchmal nicht anlief. Nachdem ich die Platte ausgebaut und gesehen hatte, dass die SMART-Daten vollkommen in Ordnung waren, baute ich sie in ein neues Gehäuse. Seitdem läuft sie wieder ruhig und vollkommen normal.

Wir merken uns also: Auch bei mutmaßlich defekten Festplatten sollte man erst einmal Ruhe bewahren und überprüfen, ob es nicht doch eine andere Fehlerquelle gibt.


Ach und falls jemand auf der Suche nach einem guten Festplattengehäuse ist: Ich habe mich für das Fantec DB-ALU3e entschieden. Es verfügt über einen USB-3.0- und einen eSATA-Anschluss. Das Gehäuse ist gut verarbeitet und ich erreiche damit recht ordentliche Übertragungsraten.

Geschnatter

4 Kommentare, selbst mitschnattern << < Seite 1/1 > >>
Martin, am 23.05.2014 um 19:28 Uhr
Interesant finde ich, dass das Zeug nicht an der Sollbruchstelle, sondern an der Seite rauskam. :)

Versuch mal den Elko auszulöten und durch einen neuen zu ersetzen.
Lötzinn mit Litze entfernen (hab ich auch hier, falls du brauchst) - mit der Lötpumpe zieht es manchmal die Lötflächen an der Platine mit ab - und dann am Elko ziehen (Zange) und mit dem Lötkolben nochmal etwas gegen die Beinchen von unten drücken.
Antwort: Ja, das ist der Plan, ein passender Elko ist bereits auf dem Weg zu mir.
Valentin, am 23.05.2014 um 20:37 Uhr
Bin schon gespannt auf deinen Bericht, sollte aber funktionieren.
Anonym, am 23.05.2014 um 21:07 Uhr
Das Gehäuse ist bei Amazon zu teuer. Gibt es rund 5 € preiswerter. ;-)

Bei Amazon kaufe ich auch grundsätzlich nicht.
Sven, am 24.05.2014 um 07:26 Uhr
@ Martin:
das braune am Kondensator dort ist aber nicht das Dieelektikum sondern ein Kleber der nen C fixiert...