Gefällt dir dieser Artikel?

YouTube vs. Gema: 2/3 der beliebtesten Videos gesperrt

erschienen in der Kategorie Alltag, am 29.01.2013
Schnatterente
Wer kennt das nicht, man will ein YouTube Video anschauen und zack, da ist er wieder, der böse rote Hinweis darauf, dass man das Video in Deutschland nicht anschauen darf, weil die GEMA es verbietet. Subjektiv gesehen passiert einem das ganz schön oft. Und der eigene Eindruck trügt nicht, wie eine genaue Analyse jetzt zeigt.

Fast zwei Drittel, oder genauer 61,5% der weltweit beliebtesten YouTube Videos, sind für deutsche YouTube Nutzer nicht zugänglich. Gemessen wurde dieser Wert anhand der weltweiten Top 1000 der YouTube Clips, von denen 615 Stück für deutsche User nur via YouTube Proxy erreichbar sind.

Auch wenn ich beide Seiten gut verstehe, die Musiker, die mit ihrer Arbeit Geld verdienen wollen und die Firma Google, die nicht bereit ist, die deutschen Nutzer um jeden Preis glücklich zu machen, in diesem Konflikt muss eine Lösung her. Wir sind nicht das einzige Land, in dem Videos gesperrt sind. Aber mit über 60% gesperrten Videoclips liegen wir über dem Dreifachen des Durchschnittswertes von 18,8%. Dazu kommt noch, dass man in den letzten Monaten immer mehr den Eindruck gewinnen konnte, dass sich viele Musiker von der GEMA und deren Verhalten abwenden und sich öffentlich kritisch darüber äußern, wie die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte ihre Rechte vertritt. Offenbar macht das Verhalten der GEMA nicht nur Google und folglich Millionen von Internetnutzern unglücklich, sondern auch viele Künstler selbst, die die Tarifmodelle der GEMA infrage stellen und nach neuen Lösungen der Rechteverwaltung suchen.

Doch von einer Problemlösung sind die Parteien meilenweit entfernt. Anstatt sachlich und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, läuft die Kommunikation offenbar nur vor Gericht ab. Die GEMA hat vor einigen Tagen eine Unterlassungsklage eingereicht, die es YouTube verbieten soll, den Hinweis einzublenden, dass die GEMA Schuld daran sei, dass man dieses und jenes Video nicht sehen dürfe. Zu einem weniger angespannten Verhältnis wird dieser Schritt sicher nicht führen.

Es bleibt spannend im sprichwörtlichen Krieg um Geld, Marktanteile und Urheberrechte. Ein Ende ist nicht in Sicht und die Leidtragenden sind und bleiben die Internetnutzer, die für all das am wenigsten können.

Geschnatter

0 Kommentare, selbst mitschnattern
Diesen Beitrag hat noch niemand kommentiert. Möchtest du den Anfang machen ?