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Der gläserne Deutsche

erschienen in der Kategorie Alltag, am 05.12.2013
Schnatterente
Die meisten Bürger in unserem Land machen sich wenig Gedanken um das Thema Datenschutz. Sie tragen Kleidung mit eingenähten RFID-Chips, shoppen online mit ihrer Kreditkarte und legen im Supermarkt an der Kasse ihre PayBack-Karte vor.

Dass all die dabei entstehenden Daten (und noch viele mehr) irgendwo zusammenlaufen und dann miteinander verknüpft werden, können und wollen sich die wenigsten Leute vorstellen.

Doch genau dies ist keine böse Fiktion, sondern schon heute Realität. Unternehmen wie die Deutsche Post sammeln Unmassen an Daten über deutsche Bürger und verkaufen Sie dann für gutes Geld an beliebige Interessenten. Die Politik unternimmt dagegen nichts, denn auch sieht zieht daraus ihre Vorteile.

Dokumentation: Der gläserne Bürger

Die folgende ZDF-Dokumentation zeigt auf, was schon heute mit unseren Daten passiert und wo die Reise hingehen könnte, wenn dem niemand einen Riegel vorschiebt.



Nahezu alles, was wir tun, wird irgendwo erfasst und ausgewertet: Was wir einkaufen, wann wir uns wohin bewegen, wem wir E-Mails schreiben, mit wem wir telefonieren und welche Rezepte wir in der Apotheke einlösen.

Die im Video gezeigten Beispiele und das, was wir seit Monaten bröckchenweise über die Arbeit in- und ausländischer Geheimdienste erfahren, ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Es ist an der Zeit, dass die Menschen lernen, wie wertvoll ihre persönlichen Daten sind, was passieren kann, wenn sie in die falschen Hände geraten und wie sie sie schützen können.

Geschnatter

4 Kommentare, selbst mitschnattern << < Seite 1/1 > >>
Schnattererer, am 07.12.2013 um 17:09 Uhr
Das werden die Menschen nur auf die harte Tour lernen.
Anonym, am 07.12.2013 um 17:23 Uhr
@Schnatterer:

Oder nie ...
Mein Gefühl ist, dass die Menschen im ersten Moment immer geschockt reagieren (auf die NSA-Enthüllungen, auf Dokus wie die oben, etc.).

Dann regen sich die Leute eine Weile darüber auf, sagen sich dabei aber, dass sie als einzelnes Individuum sowieso nichts dagegen tun können.

Irgendwie kommt dann das Vergessen und/oder die Resignation und sie nehmen es so hin wie es ist.
Mille1928, am 08.12.2013 um 18:04 Uhr
Ich habe das beste Beispiel in meinem Umfeld. Als herauskam,dass Frau Merkel abgehört wurde-da war das Erstaunen groß und auch die Aufregung. Selber werden aber persönliche Daten bei Facebook gepostet. Da tut mir alles weh, wenn ich dann lese "wir sind vom /bis im Urlaub. Ich freue mich schon auf Mallorca. Damit wird nicht nur der Urlaub bekannt gegeben, sondern auch die Tatsache, dass man nicht gleich wieder Zu Hause ist.
Andrea Kleinert, am 17.01.2014 um 10:58 Uhr
Es ist mit dem Skandal um die NSA doch nur wieder in den Vordergrund geschoben worden. Seit dem kalten Krieg wird bespitzelt was das Zeug hält. Und mit dem Internet ist das perfekte Werkzeug geschaffen worden. Alles ist mit allen und jeden vernetzt und immer bessere Rechner nehmen den Spitzeln die Arbeit ab und erleichtern diese. Wenn den jetzt noch die RF-ID-Chips in die Klammotten, Persos und Reisepässe kommen, ist das eigentlich nur noch eine Bestätigung der Daten für die "Scanner", die sie von den georteten und abgehörten Handys und Smartphones haben. Mich kann es nicht mehr schocken, der Staat macht ja selbst schon permanente Datenabgleichungen, um zu schauen wo er noch Steuern bekommen könnte, wer ihn eventuell betrügen will, oder ob irgend jemand anders für den Bürger zahlen muß.