WLAN Internet-Radio
erschienen in der Kategorie Technik, am 15.04.2014

Hin und wieder höre ich gern Radio, vor allem beim Kochen und Duschen. Dummerweise kommen in meiner Gegend aber über UKW fast nur Stationen rein, die ich keine zehn Minuten lang aushalte.
Einige meiner Lieblingssender werden in mehreren Hundert Kilometern Entfernung ausgestrahlt oder sind ohnehin nur über DAB empfangbar. Folglich bin ich auf Internet-Livestreams angewiesen.
Um die zu hören, braucht man aber entweder einen Computer oder wenigstens ein Smartphone. Da ich nicht möchte, dass mein Laptop demnächst nach altem Fett riecht oder nass wird, habe ich in der Vergangenheit meist mein Mobiltelefon zum Radio gemacht. Nun wissen wir aber alle, wie lange die Akkus moderner Handys halten, vor allem dann, wenn man die Geräte so laut macht, dass sie den Geräuschpegel der Dusche übertönen. Hinzu kommt noch die naturgemäß bescheidene Klangqualität der kleinen Lautsprecher.
Da dies keine schöne Dauerlösung ist, habe ich mich nach WLAN-fähigen Internetradios umgesehen. Das Erste, was mir dabei auffiel, war, dass die Dinger allesamt noch ziemlich teuer sind und dass es gar nicht so eine große Auswahl an geeigneten Geräten zu geben scheint (offenbar haben die Chinesen hier eine Marktlücke übersehen).
Nach längerem Hin und Her fand ich schließlich ein halbwegs preiswertes Internetradio, das allerdings ganz anders ist, als man sich ein Radio typischerweise vorstellt.
Gesteuert wird der kleine Lautsprecher-Würfel über einen Neigungssensor. Um einen der bis zu vier konfigurierbaren Sender einzustellen, dreht man das Gerät einfach auf die entsprechende Seite. Um die Lautstärke zu verringern oder zu erhöhen, kippt man den Würfel kurz nach vorn oder nach hinten. Legt man das Webradio mit dem Lautsprecher nach unten ab, wird die Mute-Funktion aktiviert.
Diese Art der Bedienung klingt zwar erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, sorgt aber dafür, dass dies wohl das am einfachsten zu bedienende Internetradio der Welt ist. Sind die Sender einmal eingerichtet, kommt auch die Großeltern-Generation problemlos mit diesem Teil klar, was das Q2 auch zu einem guten Geschenk für Leute macht, die nicht besonders technikaffin sind.
Die Konfiguration der Radiosender erfolgt über eine Software, welche man sich erst über die Produktwebseite q2rad.io herunterladen muss. Zur Auswahl stehen bereits über 15.000 Radioprogramme. Die Liste wird stetig erweitert, ich habe alle für mich relevanten Sender sofort gefunden. Auch Firmware-Updates werden über die Anwendung bereitgestellt. Leider ist das Programm nur für Windows und Mac OS verfügbar. Linux-Nutzer bleiben also mal wieder auf der Strecke, bis sie sich selbst zu helfen wissen und das Problem mit eigener Software lösen. (Mir ist bisher kein Open-Source-Projekt zu diesem Gerät bekannt.)
Dafür ist das Konzept der Einfachheit aber auch in der Software umgesetzt. Aus meiner Sicht kann die jeder DAU bedienen. Neben den vier Radiostationen kann man dem Q2 mithilfe der Software auch noch vier WLANs beibringen, in die es sich dann bei Verfügbarkeit einloggen wird. Mein WPA2-verschlüsseltes Netzwerk stellt das Gerät vor keine Herausforderung.
Laut Herstellerinformationen kann man das Radio auch dann noch mit dem Netzteil betreiben, wenn der Akku irgendwann mal gänzlich den Geist aufgegeben hat. Ist dies wirklich mal der Fall, muss man sich zwecks Austausch nach Großbritannien wenden. Auf der q2rad.io-Webseite steht, das Gerät sei so konstruiert, dass sich der Akku prinzipiell austauschen lässt, allerdings nur vom Hersteller selbst.
Ob der Akku fast ent- oder voll geladen ist, wird über eine orangefarbene LED hinter dem Boxengitter signalisiert. Diese fängt an zu blinken, wenn der Akku sich dem Ende neigt (laut Herstellerangaben kann man noch drei Stunden Radio hören, wenn sie anfängt zu blinken). Beim Laden blinkt die Lampe ebenfalls (in einem anderen Tempo) und leuchtet durchgängig, wenn der Akku wieder voll ist. Etwas verwirrend ist die Tatsache, dass die LED gar nicht leuchtet, wenn man das Gerät im ausgeschalteten Zustand lädt (ich dachte deswegen erst, man könne es nur laden, wenn es angeschaltet ist - glücklicherweise ist dem nicht so).
Hinter dem Gitter befindet sich auch noch eine zweite LED (rot/grün), welche beim Anschalten und bei WLAN-Aktivitäten (Verbinden/Senderwechsel) blinkt.
Ansonsten sei noch zu sagen, dass sich auf der Rückseite des Gerätes eine 3,5mm-Klinkenbuchse zum Anschließen von Kopfhörern befindet.
Als ich das Q2 zum ersten Mal gehört habe, war ich überrascht. Von dem kleinen Würfel (Kantenlänge 10 cm) hätte ich einen recht schrillen, Laptop-ähnlichen Klang erwartet. Doch da lag ich falsch, der Sound ist in Anbetracht der Größe des Radios ausgesprochen basslastig. Ingesamt würde ich sagen, dass es gut klingt, für ein sehr gut müssten die hohen Töne noch etwas klarer kommen.Diese kratzen auch (bei SEHR genauem Hinhören) ein wenig. (Update: Es hat sich herausgestellt, dass mit dem Lautsprecher meines Q2 etwas nicht stimmte. Ich habe das Gerät noch mal umgetauscht und jetzt klingen auch die höhen Töne sehr gut.) Für den Hausgebrauch ist der Klang mehr als ausreichend. Wer jedoch sonst nur Klassik auf Bose-Lautsprechern hört, wird definitiv einen Unterschied feststellen. Man darf von so einem kleinen Gerät eben keine Wunder erwarten.
Auch in Sachen Haptik war ich überrascht. Das Radio ist einen Hauch schwerer, als ich es erwartet hätte, und wirkt dadurch auch hochwertiger produziert.
Was die Alltagstauglichkeit angeht: Die ist vollstens gegeben. Ich habe mich in den letzten Tagen ein kleines bisschen in dieses Radio verliebt, weil ich es unglaublich praktisch finde, dass ich es quer durch die Wohnung und auch auf den Balkon tragen kann. Die WLAN-Verbindung hält das Q2 stabil, Verbindungsabbrüche kommen nur sehr, sehr selten vor (und dauern nur wenige Sekunden an).
Alles in allem bin ich mit dem Gerät zufrieden und halte auch den Preis von aktuell circa 50 Euro für gerechtfertigt, auch in Anbetracht dessen, dass andere Internetradios meist weit mehr als das Doppelte kosten.
Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Ich bin mit dem Q2 glücklich und kann es vorbehaltlos weiterempfehlen. Eventuell werde ich mir irgendwann mal die Software näher ansehen. Vielleicht lässt sich da etwas Vergleichbares für Linux basteln. Dann könnte man bestimmt auch eine Möglichkeit schaffen, benutzerdefinierte Streams einzubinden. Klingt doch nach einem netten kleinen Open-Source-Projekt? (Mitstreiter bitte melden ;-))
Zum Schluss noch ein paar Bilder vom Unboxing:
Einige meiner Lieblingssender werden in mehreren Hundert Kilometern Entfernung ausgestrahlt oder sind ohnehin nur über DAB empfangbar. Folglich bin ich auf Internet-Livestreams angewiesen.
Um die zu hören, braucht man aber entweder einen Computer oder wenigstens ein Smartphone. Da ich nicht möchte, dass mein Laptop demnächst nach altem Fett riecht oder nass wird, habe ich in der Vergangenheit meist mein Mobiltelefon zum Radio gemacht. Nun wissen wir aber alle, wie lange die Akkus moderner Handys halten, vor allem dann, wenn man die Geräte so laut macht, dass sie den Geräuschpegel der Dusche übertönen. Hinzu kommt noch die naturgemäß bescheidene Klangqualität der kleinen Lautsprecher.
Da dies keine schöne Dauerlösung ist, habe ich mich nach WLAN-fähigen Internetradios umgesehen. Das Erste, was mir dabei auffiel, war, dass die Dinger allesamt noch ziemlich teuer sind und dass es gar nicht so eine große Auswahl an geeigneten Geräten zu geben scheint (offenbar haben die Chinesen hier eine Marktlücke übersehen).
Nach längerem Hin und Her fand ich schließlich ein halbwegs preiswertes Internetradio, das allerdings ganz anders ist, als man sich ein Radio typischerweise vorstellt.
Q2 WLAN-Internet-Radio im Test
Das Gerät heißt "Q2 Wi-Fi Internet Radio" und ist so eine Art Designer-Radio des britischen Hi-Fi-Geräte-Herstellers Armour Home. Das Besondere an dem Q2-Radio ist, dass es nahezu ohne Knöpfe auskommt. Der einzige vorhandene Schalter ist der An-/Aus-Schieber auf der Rückseite.Gesteuert wird der kleine Lautsprecher-Würfel über einen Neigungssensor. Um einen der bis zu vier konfigurierbaren Sender einzustellen, dreht man das Gerät einfach auf die entsprechende Seite. Um die Lautstärke zu verringern oder zu erhöhen, kippt man den Würfel kurz nach vorn oder nach hinten. Legt man das Webradio mit dem Lautsprecher nach unten ab, wird die Mute-Funktion aktiviert.
Diese Art der Bedienung klingt zwar erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, sorgt aber dafür, dass dies wohl das am einfachsten zu bedienende Internetradio der Welt ist. Sind die Sender einmal eingerichtet, kommt auch die Großeltern-Generation problemlos mit diesem Teil klar, was das Q2 auch zu einem guten Geschenk für Leute macht, die nicht besonders technikaffin sind.
Die Konfiguration der Radiosender erfolgt über eine Software, welche man sich erst über die Produktwebseite q2rad.io herunterladen muss. Zur Auswahl stehen bereits über 15.000 Radioprogramme. Die Liste wird stetig erweitert, ich habe alle für mich relevanten Sender sofort gefunden. Auch Firmware-Updates werden über die Anwendung bereitgestellt. Leider ist das Programm nur für Windows und Mac OS verfügbar. Linux-Nutzer bleiben also mal wieder auf der Strecke, bis sie sich selbst zu helfen wissen und das Problem mit eigener Software lösen. (Mir ist bisher kein Open-Source-Projekt zu diesem Gerät bekannt.)
Dafür ist das Konzept der Einfachheit aber auch in der Software umgesetzt. Aus meiner Sicht kann die jeder DAU bedienen. Neben den vier Radiostationen kann man dem Q2 mithilfe der Software auch noch vier WLANs beibringen, in die es sich dann bei Verfügbarkeit einloggen wird. Mein WPA2-verschlüsseltes Netzwerk stellt das Gerät vor keine Herausforderung.



Q2: Akku-betriebenes Internet-Radio
Im Q2-Radio ist ein leistungsstarker Li-Ion-Akku verbaut, mit dem man bei moderater Lautstärke viele Stunden Radio hören kann. Geladen wird das Radio über einen Mini-USB-Anschluss auf der Rückseite. Das hierfür benötigte 5V/500mA-Netzteil gehört zum Lieferumfang. Das zusätzlich mitgelieferte Mini-USB-Kabel dient ausschließlich zur Konfiguration des Radios über den PC. Laden lässt sich das Q2 am Rechner nämlich nicht.Laut Herstellerinformationen kann man das Radio auch dann noch mit dem Netzteil betreiben, wenn der Akku irgendwann mal gänzlich den Geist aufgegeben hat. Ist dies wirklich mal der Fall, muss man sich zwecks Austausch nach Großbritannien wenden. Auf der q2rad.io-Webseite steht, das Gerät sei so konstruiert, dass sich der Akku prinzipiell austauschen lässt, allerdings nur vom Hersteller selbst.
Ob der Akku fast ent- oder voll geladen ist, wird über eine orangefarbene LED hinter dem Boxengitter signalisiert. Diese fängt an zu blinken, wenn der Akku sich dem Ende neigt (laut Herstellerangaben kann man noch drei Stunden Radio hören, wenn sie anfängt zu blinken). Beim Laden blinkt die Lampe ebenfalls (in einem anderen Tempo) und leuchtet durchgängig, wenn der Akku wieder voll ist. Etwas verwirrend ist die Tatsache, dass die LED gar nicht leuchtet, wenn man das Gerät im ausgeschalteten Zustand lädt (ich dachte deswegen erst, man könne es nur laden, wenn es angeschaltet ist - glücklicherweise ist dem nicht so).
Hinter dem Gitter befindet sich auch noch eine zweite LED (rot/grün), welche beim Anschalten und bei WLAN-Aktivitäten (Verbinden/Senderwechsel) blinkt.
Ansonsten sei noch zu sagen, dass sich auf der Rückseite des Gerätes eine 3,5mm-Klinkenbuchse zum Anschließen von Kopfhörern befindet.
Klang und Alltagstauglichkeit
Soweit zur Hardware, Konfiguration und Bedienung. Kommen wir zu den wohl wichtigeren Fragen: Wie klingt das Internetradio und wie macht es sich im alltäglichen Gebrauch?Als ich das Q2 zum ersten Mal gehört habe, war ich überrascht. Von dem kleinen Würfel (Kantenlänge 10 cm) hätte ich einen recht schrillen, Laptop-ähnlichen Klang erwartet. Doch da lag ich falsch, der Sound ist in Anbetracht der Größe des Radios ausgesprochen basslastig. Ingesamt würde ich sagen, dass es gut klingt, für ein sehr gut müssten die hohen Töne noch etwas klarer kommen.
Auch in Sachen Haptik war ich überrascht. Das Radio ist einen Hauch schwerer, als ich es erwartet hätte, und wirkt dadurch auch hochwertiger produziert.
Was die Alltagstauglichkeit angeht: Die ist vollstens gegeben. Ich habe mich in den letzten Tagen ein kleines bisschen in dieses Radio verliebt, weil ich es unglaublich praktisch finde, dass ich es quer durch die Wohnung und auch auf den Balkon tragen kann. Die WLAN-Verbindung hält das Q2 stabil, Verbindungsabbrüche kommen nur sehr, sehr selten vor (und dauern nur wenige Sekunden an).
Alles in allem bin ich mit dem Gerät zufrieden und halte auch den Preis von aktuell circa 50 Euro für gerechtfertigt, auch in Anbetracht dessen, dass andere Internetradios meist weit mehr als das Doppelte kosten.
Nachteile des Q2 Radios
Falls sich jemand fragt, was gegen den Kauf dieses Internetradios spricht, kann ich Folgendes sagen:- Es gibt sicher Leute, denen vier Sender nicht ausreichen.
- Es gibt keine Linux-Software zur Konfiguration.
- Man kann den Akku nicht selbst austauschen.
- Die Oberfläche des Gerätes ist gummiert. Dadurch ist es griffig und rutscht nicht weg, es neigt aber auch ein bisschen zum Verschmutzen.
- Man ist vom Hersteller abhängig. Wenn dieser das Produkt irgendwann nicht weiterpflegt, könnte es theoretisch passieren, dass die Senderliste nicht mehr verfügbar ist und man keine neuen Kanäle mehr einpflegen kann.
- Man kann keine benutzerdefinierten Sender/Streams hinzufügen. (Neue Sender kann man auf q2rad.io vorschlagen; laut Foreneinträgen werden diese sehr schnell angenommen; man hat aber keine Möglichkeit selbst etwas auf das Gerät zu Streamen.)
Das ist aber Jammern auf hohem Niveau. Ich bin mit dem Q2 glücklich und kann es vorbehaltlos weiterempfehlen. Eventuell werde ich mir irgendwann mal die Software näher ansehen. Vielleicht lässt sich da etwas Vergleichbares für Linux basteln. Dann könnte man bestimmt auch eine Möglichkeit schaffen, benutzerdefinierte Streams einzubinden. Klingt doch nach einem netten kleinen Open-Source-Projekt? (Mitstreiter bitte melden ;-))
Zum Schluss noch ein paar Bilder vom Unboxing:
Geschnatter
16 Kommentare, selbst mitschnattern
Anonym, am 15.04.2014 um 18:07 Uhr
Schickes Gerät! Kann man die Lautstärke halbwegs flexibel anpassen? Stell mir das mit dem Kippen schwierig vor?
Oliver, am 16.04.2014 um 09:32 Uhr
Hi,
Danke für den Tipp. Jetzt habe ich doch noch was für Ostern gefunden ;)
Danke für den Tipp. Jetzt habe ich doch noch was für Ostern gefunden ;)
Freundin der Schnatterente, am 16.04.2014 um 13:40 Uhr
@ Anonym
Die Lautstärkeeinstellung funktioniert problemlos, d.h. ähnlich feinstufig wie bei einem Radio mit Drehregler.
Die Lautstärkeeinstellung funktioniert problemlos, d.h. ähnlich feinstufig wie bei einem Radio mit Drehregler.
Antwort: :)
Karo, am 16.04.2014 um 22:37 Uhr
Hab auch ein Q2 und bin sehr zufrieden.
Anonym, am 17.04.2014 um 09:38 Uhr
Was kostet so was?
Lars, am 17.04.2014 um 21:53 Uhr
Um die 50 Euro, wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Anonym, am 19.04.2014 um 23:51 Uhr
Ist Bayern 3 empfangbar?
Antwort: Hab jetzt extra für dich nachgeschaut: Ja.
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