Telekom: Drosselung nur auf 2 MBit/s

Einem anhaltenden, massiven Druck von Tausenden Kunden kann selbst ein Großkonzern wie die Telekom nicht ewig standhalten. Man ist bemüht den eigenen Imageschaden wieder in den Griff zu kriegen.

Gestern hat Telekomchef Rene Obermann verkündet, dass man zwar an den Plänen zur DSL-Drosselung festhalte, allerdings soll doch nicht so stark gedrosselt werden, wie bisher angekündigt wurde (384 kbit/s). Nach dem Verbrauchen des Freivolumens (75 GB) sollen die Telekomkunden immer noch eine Bandbreite von 2 MBit/s gestellt bekommen.

Mit einer DSL 2.000 Leitung kann man zwar nicht mehr flüssig HD-Filme streamen, aber zum Aufrufen von Internetseiten ist sie schnell genug. Hätte die Telekom von Anfang an mit einer etwas höheren, gedrosselten Bandbreite gepokert, wäre der Shitstorm vielleicht gar nicht so schlimm geworden, denn mancher Kunde findet das dann schon gar nicht mehr so schlimm.

Allerdings sind die Aussagen von Herrn Obermann sehr wage. Er hat auch gesagt, dass man es sich offen halten will, das Freivolumen anzupassen, falls dies nötig ist. Seine Aussagen klingen alle ein bisschen wie: Wir machen das dann so, wie es uns gefällt. Bevor man einen DSL-Vertrag mit der Telekom abschließt, sollte man sich also genau informieren, welche Möglichkeiten dieser dem Konzern einräumt. Wenn die gedrosselte Bandbreite und das Freivolumen im Vertrag nicht festgelegt sind, kann die T-Com mit ihren Kunden machen, was sie will.

Auch über Werbekampagnen versucht die Telekom wieder in ein besseres Licht zu kommen. Gestern fiel mir bei einem schon älteren Telekom-TV-Spot auf, dass er um circa fünf Sekunden erweitert wurde. Eine freundlich klingende Stimme wies daraufhin, dass die Telekom ja weiterhin in den Ausbau der Netze investiere, um auch zukünftig das schnellste und beste Netz stellen zu können.

Alles in allem ist die Telekom vollkommen falsch an die Vermarktung dieser Preiserhöhung herangegangen und hat sich so viele Feinde gemacht. Politiker haben so etwas besser drauf.

Geschnatter