Über Grafikfehler, Displayschäden und deren Ursachen
erschienen in der Kategorie Technik, am 11.07.2013

Welches Bauteil weist bei Laptops am häufigsten Schäden auf? Richtig, der Bildschirm.
Dass Notebook-Displays so häufig kaputt gehen, ist auch wenig verwunderlich, immerhin werden sie dauerhaft stark beansprucht. Beim Öffnen und Schließen des Laptops wird der Screen immer leicht gebogen, was zu Flexing-Problemen führen kann. Auch das Display-Kabel (in der Regel ein dünnes Flachbandkabel) wird durch diesen sich oft wiederholenden Vorgang stark beansprucht.
Neben dem Display und dessen Kabel können auch Schäden am Inverter des Displays oder an der Grafikkarte des Laptops eine Ursache für Grafikfehler sein. Schäden an der Grafikkarte entstehen, ähnlich wie Mainboardschäden, zumeist durch einen starken Verschleiß, welcher durch mangelnde Kühlung begünstigt wird. Die Bauweise von Notebooks ist darauf ausgelegt, möglichst viele Komponenten in einem kleinen, flachen Raum unterzubringen. Eine gute Belüftung ist da kaum möglich und die kleinen, in Notebooks verbauten Lüfter neigen dazu, schnell zu verschmutzen. Dies führt dazu, dass sie nicht mehr so viel heiße Luft aus dem Gehäuse blasen können, wie sie eigentlich sollten.
Mit kurzen Sprühstößen pustet man so den Staub aus dem Gehäuse. Dabei sollte man mit einem zweiten Gegenstand (zum Beispiel mit einem zurechtgeschnittenen Stück Pappe) dafür sorgen, dass sich der Lüfter nicht drehen kann. Ansonsten kann es passieren, dass der Lüfter zum Generator wird und eine Spannung induziert, welche dem Laptop im schlimmsten Fall auch den Garaus machen kann. Ich brauche wohl auch nicht zu erwähnen, dass der Laptop während dieser Aktion natürlich ausgeschaltet sein muss.
Wer das zum ersten Mal macht, wird sich wundern, wie viel Staub aus seinem Laptop geflogen kommt. Oft hat man hinterher für einige Zeit auch den positiven Effekt, dass der Laptop die Drehzahl des Lüfters nicht mehr so stark anhebt, weil die Kühlung wieder besser funktioniert. Somit läuft das Notebook geräuschärmer.
Auf der Webseite von HP habe ich eine schöne (wenn auch nicht ganz vollständige) Übersicht von Grafikfehlern und deren Ursachen gefunden. Ich möchte kurz anmerken, dass nicht alle da aufgeführten Schäden wirklich auf unsachgemäßen Gebrauch zurückzuführen sein müssen. Der kleine, helle Fleck auf dem Display (viertes Bild in der Tabelle) kann beispielsweise auch ohne irgendeine manuelle Einwirkung auf das Display entstehen.
Was bei den Bildern auch nicht aufgezeigt wird, sind sogenannte Pixelfehler. Dabei handelt es sich um einzelne Pixel (Bildpunkte) des Displays, die kaputt gegangen sind und dann entweder gar nicht mehr leuchten oder dauerhaft die gleiche Farbe anzeigen. Ob Pixelfehler einen Garantiefall darstellen, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Manche Produzenten sagen, dass eine gewisse (niedrige) Anzahl an Pixelfehlern keine Funktionsbeeinträchtigung des Laptops darstellt, insofern es nicht mehrere nebeneinanderliegende Pixel betrifft. Bei anderen Firmen bekommt man hingegen ohne Diskussion einen neuen Bildschirm eingebaut.
Es sei auch noch gesagt, dass man um den Hersteller des Laptops nach Garantieablauf in der Regel einen Bogen machen kann. Für die Reparatur des Laptops und die benötigten Ersatzteile bekommt man von diesem zumeist eine unangemessen teure Rechnung ausgestellt. Da lohnt es sich heutzutage schon eher, einen neuen (gebrauchten) Laptop zu kaufen.
Ich wünsche allen, die über eine Suchmaschine hierher gelangt sind, weil ihr Laptop nichts mehr anzeigt, viel Erfolg bei der Reparatur!
Nachtrag: Hier gibt es ein Foto, auf dem man die beschriebenen Teile (Display, Inverter, Displaykabel) noch mal sieht.
Dass Notebook-Displays so häufig kaputt gehen, ist auch wenig verwunderlich, immerhin werden sie dauerhaft stark beansprucht. Beim Öffnen und Schließen des Laptops wird der Screen immer leicht gebogen, was zu Flexing-Problemen führen kann. Auch das Display-Kabel (in der Regel ein dünnes Flachbandkabel) wird durch diesen sich oft wiederholenden Vorgang stark beansprucht.
Neben dem Display und dessen Kabel können auch Schäden am Inverter des Displays oder an der Grafikkarte des Laptops eine Ursache für Grafikfehler sein. Schäden an der Grafikkarte entstehen, ähnlich wie Mainboardschäden, zumeist durch einen starken Verschleiß, welcher durch mangelnde Kühlung begünstigt wird. Die Bauweise von Notebooks ist darauf ausgelegt, möglichst viele Komponenten in einem kleinen, flachen Raum unterzubringen. Eine gute Belüftung ist da kaum möglich und die kleinen, in Notebooks verbauten Lüfter neigen dazu, schnell zu verschmutzen. Dies führt dazu, dass sie nicht mehr so viel heiße Luft aus dem Gehäuse blasen können, wie sie eigentlich sollten.
Schäden vermeiden durch Laptop Pflege
Aus diesen Gründen sollte man seinen Laptop und vor allem dessen Lüfter regelmäßig reinigen. Bei manchen Notebooks kommt man direkt an den Lüfter ran, wenn man nur eine Abdeckung abschraubt. Bei anderen Modellen müsste man hingegen den kompletten Laptop zerlegen, um an die Kühlung zu gelangen. In diesem Fall kann man den Lüfter von außen reinigen, zum Beispiel mit einem Druckluftspray.Mit kurzen Sprühstößen pustet man so den Staub aus dem Gehäuse. Dabei sollte man mit einem zweiten Gegenstand (zum Beispiel mit einem zurechtgeschnittenen Stück Pappe) dafür sorgen, dass sich der Lüfter nicht drehen kann. Ansonsten kann es passieren, dass der Lüfter zum Generator wird und eine Spannung induziert, welche dem Laptop im schlimmsten Fall auch den Garaus machen kann. Ich brauche wohl auch nicht zu erwähnen, dass der Laptop während dieser Aktion natürlich ausgeschaltet sein muss.
Wer das zum ersten Mal macht, wird sich wundern, wie viel Staub aus seinem Laptop geflogen kommt. Oft hat man hinterher für einige Zeit auch den positiven Effekt, dass der Laptop die Drehzahl des Lüfters nicht mehr so stark anhebt, weil die Kühlung wieder besser funktioniert. Somit läuft das Notebook geräuschärmer.
Ursachen von Grafikfehlern
Wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist und der Laptop nicht mehr anzeigt, was er soll, kann man nur hoffen, dass es sich noch um einen Garantiefall handelt. Ist die Gewährleistung bereits abgelaufen, besteht noch die Möglichkeit, das Gerät selbst zu reparieren. Absoluten Laien würde ich dies nicht empfehlen, da man den Laptop hierfür zerlegen muss. Da lohnt sich schon eher der Gang zu einem Fachmann. Wer aber gern an Elektronik rumbastelt, ein altes Notebook sein Eigen nennt und ohnehin nichts mehr zu verlieren hat, der kann dieses Manöver ruhig wagen. Bevor man aber irgendetwas macht, ist es ganz sinnvoll eine ungefähre Idee davon zu bekommen, was denn eigentlich kaputt sein könnte.Auf der Webseite von HP habe ich eine schöne (wenn auch nicht ganz vollständige) Übersicht von Grafikfehlern und deren Ursachen gefunden. Ich möchte kurz anmerken, dass nicht alle da aufgeführten Schäden wirklich auf unsachgemäßen Gebrauch zurückzuführen sein müssen. Der kleine, helle Fleck auf dem Display (viertes Bild in der Tabelle) kann beispielsweise auch ohne irgendeine manuelle Einwirkung auf das Display entstehen.
Was bei den Bildern auch nicht aufgezeigt wird, sind sogenannte Pixelfehler. Dabei handelt es sich um einzelne Pixel (Bildpunkte) des Displays, die kaputt gegangen sind und dann entweder gar nicht mehr leuchten oder dauerhaft die gleiche Farbe anzeigen. Ob Pixelfehler einen Garantiefall darstellen, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Manche Produzenten sagen, dass eine gewisse (niedrige) Anzahl an Pixelfehlern keine Funktionsbeeinträchtigung des Laptops darstellt, insofern es nicht mehrere nebeneinanderliegende Pixel betrifft. Bei anderen Firmen bekommt man hingegen ohne Diskussion einen neuen Bildschirm eingebaut.
Es sei auch noch gesagt, dass man um den Hersteller des Laptops nach Garantieablauf in der Regel einen Bogen machen kann. Für die Reparatur des Laptops und die benötigten Ersatzteile bekommt man von diesem zumeist eine unangemessen teure Rechnung ausgestellt. Da lohnt es sich heutzutage schon eher, einen neuen (gebrauchten) Laptop zu kaufen.
Tipps zum eigenständigen Display-Tausch
Für alle, die es wagen wollen, selbst Hand anzulegen, hier noch ein paar generelle Hinweise zum Vorgehen:- Um an das Display eines Laptops heranzukommen, muss man diesen meist nicht komplett zerlegen.
- An der Innenseite des Laptop-Deckels sind meist kleine runde Abstandhalter aus Gummi angebracht. Unter diesen sind in der Regel Schrauben versteckt, die man freilegen kann, indem man die Abstandhalter entfernt und hinterher wieder draufklebt.
- Viele Laptops haben über der Tastatur irgendein Panel mit Lautsprechern und/oder Multimedia-Tasten. Oft handelt es sich hier um ein einzelnes Gehäuseteil, welches man unabhängig vom restlichen Gehäuse entfernen kann. Darunter findet man die Display Aufhängung. Meist ist dieses Teil nur mit kleinen Plastiknasen im restlichen Gehäuse "eingerastet". Man kann es mit einem oder mehreren Schraubendrehern VORSICHTIG heraushebeln (EC-Karten, Gitarren-Pleks und andere flache Gegenstände können auch hilfreich sein).
- Bei einigen Notebooks sind noch Schrauben an der Unterseite zu lösen, damit man die nötigen Abdeckungen entfernen kann. Oft findet man diese auch im Batteriefach. (Also unter der Batterie, die man ohnehin rausgenommen haben sollte, wenn man den Laptop zerlegen will.)
- Das eigentliche Display-Panel ist in der Regel rechts und links an zwei dünnen Metallstangen festgeschraubt. Auf der Rückseite kommt das Flachbandkabel von der Grafikkarte an, welches meist mit Klebestreifen befestigt ist. Um das Display herausnehmen zu können, schraubt man es vorsichtig ab, löst den Klebestreifen des Grafikkartenkabels (ohne dieses zu beschädigen) und zieht dessen Stecker vorsichtig nach unten heraus.
- Je nach eingesetzter Display-Technologie (bei LCD Displays) befindet sich unterhalb des Displays noch ein kleiner Schaltkreis, der ebenfalls mit dem Display und dem Grafikkarten-Kabel verbunden ist. Dies ist der Inverter. Er regelt die Displayhelligkeit. Hat man ein Problem mit der Displaybeleuchtung, kann auch dieses Bauteil die Fehlerquelle sein
- Das Grafikkartenkabel (=Displaykabel) ist im Inneren des Laptops oft in eine Art kleine Haltevorrichtung gesteckt. Man sollte es nicht mit Gewalt herausziehen! Meist klemmt es unter einem kleinen Plastikhebel, den man noch oben drücken kann, um den Verschluss zu öffnen.
- Auf der Rückseite des Displays steht dessen genaue Bezeichnung. Als Ersatz benötigt man das gleiche Modell. Bei eBay finden sich relativ häufig die passenden Ersatzteile. Falls dem nicht so ist, lohnt es sich auch, mit Google herauszufinden, in welchen anderen Laptops (andere Hersteller und Serien) das gleiche Display verbaut ist. Mit ein bisschen Glück kann man irgendwo kostengünstig einen kaputten Laptop mit Mainboardschaden o. ä. abgreifen und dessen funktionierendes Display verwenden.
- Falls ihr hinter dem Display, im Laptop Gehäuse noch komische Drähte oder metallische Gegenstände findet, die offensichtlich nichts mit dem Display zu tun haben, lasst sie einfach in Ruhe. Das ist wahrscheinlich die WLAN-Antenne des Laptops.
- Vorsicht auch bei, über dem Display verbauten Webcams! Falls euer Laptop so ein Ding hat, passt beim Öffnen auf und schaut euch an, wie es angebracht ist. Ich habe schon erlebt, dass diese Dinger nicht festgeklebt oder -geschraubt waren. Dann muss man beim Zusammenbauen erst einmal herausfinden, wie rum die Kamera eingebaut werden muss, damit man hinterher nicht auf dem Kopf steht.
- Ansonsten sei noch gesagt, dass es sich lohnt, die Suchmaschine seines Vertrauens zu befragen. Für viele Laptop-Modelle findet man in Blogs und Foren bebilderte Anleitungen zur De-/Montage.
Ich wünsche allen, die über eine Suchmaschine hierher gelangt sind, weil ihr Laptop nichts mehr anzeigt, viel Erfolg bei der Reparatur!
Nachtrag: Hier gibt es ein Foto, auf dem man die beschriebenen Teile (Display, Inverter, Displaykabel) noch mal sieht.
Geschnatter
13 Kommentare, selbst mitschnattern
Stephan, am 15.10.2016 um 09:51 Uhr
Hallo, ich hab da ebenfalls ein kleines Problem! Hatte mein Notebook bei der Reparatur, Mainboard wurde getauscht! Fehler wie hier schon gelesen, schwarzes Display keine Reaktion! Gut gestern hab ich dann das Notebook wieder zurückbekommen, funktioniert auch wieder! Doch jetzt ist im Display rechts quer ein Strich der ca. 2cm lang ist! Bei dunklen Farben ist er kaum oder schwer ersichtlich, doch bei hellen Töne vor allem Weiß, leuchtet er bläulich hervor! Woran kann das liegen? Pixelfehler?? Oder vl. Inverter? Vl. Wer der eine Antwort weis?
Jan, am 15.10.2016 um 10:17 Uhr
Hey Stephan,
wenn das Nootebook sowieso noch in der Garantie ist, schick es gleich noch mal ein und lass es beheben. Vmtl. ist es ein Fehler am Display selbst oder am Displaykabel.
wenn das Nootebook sowieso noch in der Garantie ist, schick es gleich noch mal ein und lass es beheben. Vmtl. ist es ein Fehler am Display selbst oder am Displaykabel.
Christian, am 05.03.2018 um 12:13 Uhr
Hi, ich habe ein Problem mit dem Laptopdisplay und zwar sind alle Farben vertauscht. Rot wird zu grün, blau zu rot und so weiter. Kann ich da irgendwas durch Einstellungen was regeln oder ist alles im Eimer?
Bin ein absoluter Noob in Computerangelegenheiten und kenne mich nicht aus. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Bin ein absoluter Noob in Computerangelegenheiten und kenne mich nicht aus. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Muschinka Futlovska, am 19.09.2021 um 14:58 Uhr
Sehr interessanter Beitrag. Danke ersteinmal. Ich habe ein Laptop von Apple, das auf einmal nichts mehr zeigt. Leider ist die Garantie vor dreissig Jahren abgelaufen.
Jesus Christus, am 01.11.2022 um 14:58 Uhr
Hatte mein Notebook bei der Reparatur in Brand gesetzt, Mainboard wurde getauscht und ich bin gestorben.
Ingrid Rotfut, am 01.11.2022 um 15:03 Uhr
Evolutions Glaube.
Wenn man sich mit der Evolutionsbiologie beschäftigt, trifft man unweigerlich auf den Satz „Die Fossilien zahlreicher Übergangsformen dokumentieren die Abstammung der Arten“. Inwiefern ist das korrekt?
Das beste Beispiel für Übergangsformen ist der Archaeopterix: Der Urvogel, der als Übergang zwischen Vogel und Reptil gilt. Er wird als Übergangsform bezeichnet, da er sowohl Vogelmerkmale, Federn und Knochenbau besitzt. Aber handelt es sich wirklich um einen Übergang?
Das besondere am Vogel sind sowohl die Federn, als auch die Flugfähigkeit. Was benötigt ein Vogel zum Fliegen? Er bracht ein sinnvoll angeordnetes Federkleides, fünfhundert spezielle Muskeln, Sehnen, Nerven, Blutgefäße, neue Verhaltensweisen, und zusätzliche Gehirnteile für die Flugkoordination. Fehlt nur ein Teil ist der Vogel flugunfähig. Man geht heute davon aus, dass der Archaeopterix flugunfähig war, denn die Federn waren viel zu ungleichmäßig aufgeteilt und die Knochen viel zu schwer um sich in der Luft halten zu können.
Außerdem ist bisher nichts über die Entwicklung der Feder bekannt. Beim Archaeopterix gibt es kein Anzeichen für den Übergang von der Reptilschuppe zur Vogelfeder, obwohl für diese Entwicklung über tausend Gene benötigt werden. Kann beim Archaeopterix dennoch von einer Übergangsform die Rede sein?
Nein, man spricht von einer sogenannte Mosaikform. Eine Mosaikform ist ein Lebewesen, welches eine Kombination von Merkmalen verschiedener Gruppen besitzt. Der Unterschied zwischen Mosaik- und Übergangsform wird am Beispiel des Archaeopterix besonders deutlich. Der Urvogel besitzt sowohl Reptil- als auch Vogeleigenschaften. Das ist Fakt. Es handelt sich um eine Zwischenform, aber ist eine Zwischenform immer auch eine Übergangsform?
Nein, im Gegenteil: Oft können Mosaikformen gar keine Übergangsformen sein. Beispielsweise das Schnabeltier. Dieses Tier besitzt sowohl reptiltypische als auch säugetiertypische Merkmale; Es handelt sich also um eine Mosaikform. Es kann aber keine Übergangsform sein, denn dann wäre die Entwicklung total unglaubwürdig. Zuerst wäre ein bezahnter Kiefer vorhanden, dieser würde sich zum Hornschnabel entwickeln, aber der Rest des Körpers entwickelt sich zum Säuger.
Spricht man also von Übergangsformen, bedarf dies einer besonderen Begründung, es wird interpretiert. Eine Mosaikform kann man sehen, sie gilt als Fakt.
Wenn man sich mit der Evolutionsbiologie beschäftigt, trifft man unweigerlich auf den Satz „Die Fossilien zahlreicher Übergangsformen dokumentieren die Abstammung der Arten“. Inwiefern ist das korrekt?
Das beste Beispiel für Übergangsformen ist der Archaeopterix: Der Urvogel, der als Übergang zwischen Vogel und Reptil gilt. Er wird als Übergangsform bezeichnet, da er sowohl Vogelmerkmale, Federn und Knochenbau besitzt. Aber handelt es sich wirklich um einen Übergang?
Das besondere am Vogel sind sowohl die Federn, als auch die Flugfähigkeit. Was benötigt ein Vogel zum Fliegen? Er bracht ein sinnvoll angeordnetes Federkleides, fünfhundert spezielle Muskeln, Sehnen, Nerven, Blutgefäße, neue Verhaltensweisen, und zusätzliche Gehirnteile für die Flugkoordination. Fehlt nur ein Teil ist der Vogel flugunfähig. Man geht heute davon aus, dass der Archaeopterix flugunfähig war, denn die Federn waren viel zu ungleichmäßig aufgeteilt und die Knochen viel zu schwer um sich in der Luft halten zu können.
Außerdem ist bisher nichts über die Entwicklung der Feder bekannt. Beim Archaeopterix gibt es kein Anzeichen für den Übergang von der Reptilschuppe zur Vogelfeder, obwohl für diese Entwicklung über tausend Gene benötigt werden. Kann beim Archaeopterix dennoch von einer Übergangsform die Rede sein?
Nein, man spricht von einer sogenannte Mosaikform. Eine Mosaikform ist ein Lebewesen, welches eine Kombination von Merkmalen verschiedener Gruppen besitzt. Der Unterschied zwischen Mosaik- und Übergangsform wird am Beispiel des Archaeopterix besonders deutlich. Der Urvogel besitzt sowohl Reptil- als auch Vogeleigenschaften. Das ist Fakt. Es handelt sich um eine Zwischenform, aber ist eine Zwischenform immer auch eine Übergangsform?
Nein, im Gegenteil: Oft können Mosaikformen gar keine Übergangsformen sein. Beispielsweise das Schnabeltier. Dieses Tier besitzt sowohl reptiltypische als auch säugetiertypische Merkmale; Es handelt sich also um eine Mosaikform. Es kann aber keine Übergangsform sein, denn dann wäre die Entwicklung total unglaubwürdig. Zuerst wäre ein bezahnter Kiefer vorhanden, dieser würde sich zum Hornschnabel entwickeln, aber der Rest des Körpers entwickelt sich zum Säuger.
Spricht man also von Übergangsformen, bedarf dies einer besonderen Begründung, es wird interpretiert. Eine Mosaikform kann man sehen, sie gilt als Fakt.
Es gelten die Regelungen der Datenschutzerklärung.